Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

Kultur

Die in Kultur befindliche Pelargonie hat auch nach intensiver züchterischer Bearbeitung ähnliche Ansprüche wie ihre wilden Vorfahren.

Standort
Pelargonien werden vorwiegend als Balkon-, Topf- oder Kübelpflanzen, aber auch Beetbepflanzung genutzt.
Stehend, hängend oder als "Hülle" um eine Skulptur. Der Phantasie für die Gestaltung mit Peargonien sind kaum Grenzen gesetzt. Es ist einfach eine Frage des eigenen Geschmacks.
Pelargonien lieben einen sonnigen Platz mit einer durchlässigen Erde.
Besonders bei sukkulenten Formen kann die Beimengung von sandigen oder steinigen Anteilen im Substrat sehr förderlich für die Pflanzenentwicklung sein.
Da Pelargonien eher trocken gehalten werden wollen, aber nicht ganz austrocknen sollten, kann ein kleiner toniger Anteil im Substrat eine gute Wasserhaltkapazität gewährleisten, ohne dass stauende Nässe entsteht.

Pflanzzeit
Obwohl die Mehrzahl der Verbraucher Pelargonien jede Saison neu erwerben, können sie leicht überwintert werden und über viele Jahre Freude machen. Überwintert man die Pflanzen, lohnt es auch sich besondere Sorten zuzulegen und vielleicht auch einen Euro mehr dafür auszugeben.
Nach dem letzten Frost können die Neuerwerbungen oder die überwinterten Pflanzen ins Freie gebracht werden. Je nach Größe und Wachstum sollten die Pflanzen im Frühjahr bis Sommer umgetopft werden. Ein kräftiger Rückschnitt 1/3 – 2/3 der Triebe sorgt für eine Verjüngung aus der Basis heraus und fördert den harmonischen Aufbau der Pflanzen. Je nach Art und Sorte können im Laufe des Sommers auch ein oder zwei weitere Rückschnitte erfolgen.

Allgemeine Pflege
Eine Düngung einmal im Monat Düngung mit dem Gießwasser reicht in der Regel vollkommen aus. Wenn von Duftpelargonien Pflanzenteile in der Küche verwendet werden sollen, ist auf jeden Fall ein verhaltenes Düngen mit organischem Dünger vorzuziehen, um möglichst wenig Nitrat in den Pflanzenteilen zu haben. Die Pelargonien sollten regelmäßig ausgeputzt werden, das Herausnehmen abgelühter Dolden verhindert die Ausbildung von Samen und fördert das weitere Blühen der Pflanze.

Krankheiten
Bevor es zu Schäden kommt sollten die Bedingungen für die Pflanzenentwicklung optimiert werden, damit die Pflanzen sich robust entwickeln.
Regelmäßiges Ausputzen schafft ausreichend Luftbewegung innerhalb der Pflanze, Feuchtigkeit kann leichter abtrocknen und die Gefahr eines Pilzbefalls sinkt. Beim Gießen möglichst nicht auf die Pflanze gießen, denn wo Feuchtigkeit ist vermehren sich Pilze besser.
Überprüfen Sie immer die Bedingungen unter denen die Pflanze wächst, denn Vorbeugen ist besser als Pflanzenschutzmittel zu versprühen. Ihr Geldbeutel und die Umwelt werden es Ihnen danken.
Gegen tierische Schaderreger sollten die Bedingungen für Nützlinge im Umfeld verbessert werden, damit diese sich dann im Bedarfsfall über die Schädlinge hermachen können. Marienkäfer und Schwebfliegen sind beispielsweise gute Verbündete gegen Blattläuse. Sollte es doch zu Krankeiten kommen, gibt es zum Teil unproblematische Gegenmittel. So helfen Präparate auf Seifenbasis gut gegen Blattläuse.
Lassen Sie sich im Fachhandel beraten. Für die Anwendung von Pflanzenschutzmitteln gilt generell, bei Pelargonien erst mal einen Verträglichkeitstest machen, da die Arten und Sorten sehr unterschiedlich auf die Mittel reagieren.
Im Freiland sind vor allem weiße Fliegen und Blattläuse an Pelargonien zu finden, im Gewächshaus und in Innenräumen spielen zusätzlich Spinnmilben und Thripse eine Rolle.
Bakteriosen und Viruserkrankungen zeigen sich durch Veränderung in Farbe und Form von Pflanzenteilen oder der ganzen Pflanze. Diese Krankheiten lassen sich nicht kurativ bekämpfen und auch ein Entfernen von Pflanzenteilen schafft keine Abhilfe, da auch Pflanzenteile, die noch keine Symptome zeigen, bereits betroffen sein können. Der einzige Weg ist leider die Entsorgung der Pflanzen über den Hausmüll und Desinfektion der Pflanzgefäße. Beiben die Pflanzen oder entsorgt man sie im Kompost, so droht eine Infektion des gesamten Bestandes über Komposterde, Spitz- oder Gießwasser, Kontaktinfektion oder über stechend-saugende Insekten.

Überwinterung
Pelargonien sind nicht winterhart. Im September/Oktober vor den ersten Nachtfrösten, werden die Pelargonien ins Haus geholt. Die Kultur im Topf erleichtert das Hereinholen. Pflanzen in Gefäßen werden werden in den Töpfen belassen, die in Beete gepflanzten werden ausgegraben, die Wurzeln etwas zurückgeschnitten und in leicht feuchte Erde eingeschlagen. Beide Varrianten werden stark zurückgeschnitten.
Der Überwinterungsplatz sollte auf jeden Fall kühl, kann hell oder dunkel sein, die meisten Arten und Sorten tolerieren auch einen hellen Platz in der geheizten Wohnung. Dann ist allerdings das Wachstum der Pflanze nicht mehr so kompakt, sondern die Triebe "schießen" regelrecht ins Kraut.
Im Verlauf des Winters sollten die Pflanzen regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrolliert werden. Wenn nötig, sollte etwas gegossen werden.



Text: M. Alter, H. Wegner