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Die Gattung Salvia gehört innerhalb der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales) mit 1011 anerkannten Arten zur Familie der Lippenblütler (Lamiaceae).
(Plants of the world 2017)
Salbeiarten sind auf einem Großteil der Erde in den verschiedensten Habitaten zu Hause (Plants of the world 2017). Neben den bei uns heimischen und eingebürgerten Arten wie dem Heilsalbei (Salvia officinale ) oder dem Wiesensalbei (Salvia pratensis) finden sich
im hiesigen Zierpflanzenangebot viele Salvia-Arten und -Hybride. Dazu zählen einige winterharte Zierstauden wie der Steppensalbei (Salvia nemerosa) und im Beet- und Balkonpflanzensortimenten (Sommerflor) Arten und Sorten, die in unseren Breiten nur bedingt winterhart sind und deshalb häufig zu den Einjährigen gerechnet werden.
Die Bezeichnung Sommersalbei ist nicht botanischen oder systematischen Ursprungs sondern eine Sammelbezeichnung. In der Gruppe des Sommersalbeis finden sich verschiedene, farblich sehr attraktive Kreuzungen unterschiedlicher Arten. Unter den Kreuzungspartnern findet sich unter anderem die aus Südamerika stammenden Ziersalbei-Art Salvia guarantica.
In den letzten Jahren ist das Farbspektrum der Gruppe durch stetige Züchtungsarbeit nochmals deutlich attraktiver geworden.
Bekannte Sorten wie „Amistad“ wurden inzwischen durch neue Sorten wie „ROCKIN Deep Purple“, „ROCKIN Fuchsia“, „Rockin Sky Blue“ und „Ignition Fuchisa“ ergänzt.
Die Nutzungsausrichtung liegt auf dem Zierwert der Pflanzen. Neben der schönen Erscheinung sind die Blüten der Sommersalbei-Arten und -Sorten allesamt wahre Bienenmagneten und fördern die „Bienenfreundlichkeit“ von Gärten, Balkonen und Terrassen.
Unter den Salbei-Arten finden sich sowohl
Stauden
, als auch kleineGehölze
.Standort und Düngung
Für ein gutes Gedeihen über den gesamten Sommer sind ein ausreichend großes Pflanzgefäß und eine regelmäßige Versorgung mit Wasser und Nährstoffen Grundvoraussetzung.
Der Standort sollte sonnig bis halbschattig und vor starken Windböen geschützt sein, da die Triebe schnell brechen können.
Die Wuchseigenschaften dieser Art sind beeindruckend, im warmen und sonnenreichen Frühjahr ist ein Zuwachs von 10cm innerhalb von 10 Tagen keine Seltenheit.
Für diese enormen Zuwachsraten benötigen die Pflanzen viele Nährstoffe und Platz, so dass zu Vegetationsbeginn noch kleine Pflanzen im Laufe des Sommers mehrmals umgetopft werden sollten - zur ausreichenden Versorgung mit Wasser und Dünger muss der Topf „mitwachsen“.
Der Habitus der Pflanze und der Platz für das Wurzelwerk sollten proportional zueinander passen. Sonst kann es sein, dass man im Sommer mit dem Gießen – geschweigen denn mit dem Dünger – kaum hinterher kommt.
Hat die Pflanze ihre Endhöhe von 1 – 1,2m erreicht nehmen die Zuwachsraten ab und es muss nicht mehr ständig umgetopft werden.
Beim Aufbau der Pflanze im Frühjahr ist es sinnvoll, die Triebspitzen ein- oder zweimal herauszuknipsen, um eine bessere Verzweigung zu erreichen.
Dadurch bekommt die Pflanzen einen breiten und stabileren Aufbau und natürlich auch mehr Blüten. Trotzdem sollte die Pflanze im Laufe des Sommers evtl. mit Bambusstäben oder ähnlichen Hilfen gestützt werden.
Eine gleichmäßige Bewässerung sorgt für einen harmonischen Aufbau, während extremer Wechsel zwischen "zu trocken" und "zu nass" zu Wachstumsstörungen und dem Aussetzen der Blütenbildung führen kann.
Staunässe ist unbedingt zu vermeiden. Eine Drainageschicht im Pflanzgefäß kann vorbeugen, Untersetzer sind bei diesen Pflanzen tabu.
„Was viel wächst und viel blüht, braucht auch viele Nährstoffe“ - dieser Satz trifft für den Sommersalbei besonders zu. Wasser- und Nährstoffverbrauch sind im Sommer relativ hoch, die Pflanzen sollten in der Wachstumsperiode bis in den Oktober hinein mindestens 14tägig mit einem ausgeglichenem Volldünger versorgt werden. Danach kann die Düngung eingestellt werden.
Vermehrung
Salbei kann sehr gut durch Stecklinge vermehren werden, ältere Pflanzen lassen sich teilen.
Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten sind beim Sommersalbei sehr selten. Über Winter ist, wie bei anderen Kübelpflanzen auch, der Befall mit Schädlingen wie Blattläusen und auch Weißer Fliege möglich,
man sollte die Gesundheit der Pflanze im Auge behalten.
Die Bekämpfung der Plagegeister ist zumeist mit einfachen, biologischen Mitteln möglich. Bei Fragen wenden Sie sich am besten an einen Gärtner Ihres Vertrauens.
Überwinterung und Schnitt
Zur Überwinterung wird die Pflanze um etwa 1-2/3 zurückgeschnitten. Wenn möglich, kann noch etwas vom Blattwerk erhalten bleiben. Natürlich nimmt nach dem Schnitt – durch die Reduzierung des Blattwerkes - der Bedarf an Wasser extrem ab und es wird sehr wenig gegossen und nicht gedüngt - der Wurzelballen sollte nur vor dem Austrocknen bewahrt werden.
In der frostfreien Zeit kann Sommersalbei - trocken und geschützt – noch im Freien bleiben. Erst bei Temperaturen dauerhaft unter dem Gefrierpunkt sollte der Salbei in den Winterschutz.
Im Frühjahr – je nach Region April oder Mai – kann der Sommersalbei dann wieder in Freie gestellt werden. Nachtfröste sind in der ersten Zeit aber genauso zu meiden wie ein Sonnenbrand.
Zunächst sollten die Pflanzen deshalb geschützt und schattig aufgestellt oder schattiert werden, da das frische Laub noch nicht gegen Frost und UV-Strahlung abgehärtet ist (im Gegensatz zum Laub im Herbst).
Ein leichter Rückschnitt regt in der Regel die Lebensgeister des Salbeis an und er reagiert mit einem frischen Austrieb.
Bei der Gelegenheit können auch alte, stark verholzte Triebe entfernt oder stark reduziert werden. Auf diese Weise kann man über Jahre eine frische, vitale Pflanze erhalten.
Bilder: M. Alter, H. Wegner
Text: M. Alter, H. Wegner
Juli 2020