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Die zur Familie der Passionsblumengewächse (Passifloraceae) gehörende Gattung der Passionsblumen (Passiflora) umfasst mehrere hundert Arten.
Die Arten sind vorwiegend im tropischen Südamerika beheimatet.
Christliche Einwanderer projizierten die Symbole der Leiden Christi auf die Blütenbestandteile der Pflanze und gaben ihr den Namen Passionsblume.
Die Früchte verschiedener Arten wurden bereits von Einheimischen zu Heilzwecken und als Rauschmittel genutzt.
Heute werden die Pflanzen als Zierpflanzen und zur Fruchtproduktion genutzt.
Bekannt und beliebt ist besonders der Saft von Passiflora edulis (Purpurgranadille oder Maracuja), sowie die essbare Frucht von Passiflora qudrangularis (Riesengranadille).
Die meisten der Arten sind mehrjährig, in unsere Breiten aber nicht winterhart.
Die besonders auffälligen Blüten weisen in Größe und Farbe eine enorme Variabilität auf.
Das Farbspektrum der Blütenbestandteile reicht von Reinweiß über Gelb, Rosa, Orange, Rot bis zu verschiedensten Violettschattierungen. Es gibt ein- oder mehrfarbige Blüten, die Größe reicht von wenigen Zentimetern bis Handlänge
und die Form der Blütenblätter ist variabel.
Das Laub ist meist dreilappig, aber auch hier variieren Größe und Ausprägung stark.
Hinweise auf die Kulturbedürfnisse der Passionsblume liefert, wie bei vielen kultivierten Pflanzen, der Herkunftsstandort der Wildarten.
Die Passionsblume benötigt einen sonnigen, warmen Standort in einem großen Pflanzgefäß, um ihre volle Blütenpracht entfalten zu können.
Zusätzlich ist eine gute Nährstoffversorgung wichtig, da die Pflanze viel Blattmasse, Ranken und Blüten produziert, aber keine Speicherorgane besitzt.
Um dies zu gewährleisten sollten regelmäßige Düngergaben,
am besten über das Gießwasser erfolgen. Auf diese Weise stehen die Nährstoffe den Pflanzen sofort zur Verfügung und die Art des Düngers kann an das jeweilige Entwicklungsstadium der Pflanze problemlos angepasst werden.
Zusätzlich besteht nicht die Gefahr den Dünger mit dem Gießwasser, von dem die Pflanze aufgrund der großen Blattmasse viel benötigt, aus dem Boden auszuschwemmen.
Passionsblumen sind Kletterpflanzen, die zur Unterstützung eine Rankhilfe benötigen, an die sie sich aktiv heranziehen - sie müssen nicht angebunden werden. Unter den richtigen Voraussetzungen und der entsprechenden Pflege können die Triebe - je nach Passionsblumenart - im Sommer pro Woche um 30cm und mehr wachsen. Die Rankhilfe sollte eine ausreichnde Größe haben und stabil sein.
Wenn Sie diese Dinge beachten, sind bei älteren Pflanzen im Laufe des Sommers hunderte von Blüten möglich.
Den Sommer über können sie - bis zum ersten Frost - im Freien stehen, dann werden sie auf etwa 30cm Rankenlänge zurückgeschnitten und zum Überwintern ins Haus geholt.
Das Überwintern kann in einem frostfreien, kühlen, nicht hellen Raum oder in der Wärme mit viel Licht erfolgen, sonst vergeilen die Triebe.
Im folgenden Jahr kann sich eine neue Pracht entwickeln.
Es gibt aber auch Arten (z.B.Passiflora caerulea, Passiflora incarnata), die in geschützten Lagen winterhart sind. Die Pflanze sollte dafür bereits im Frühjahr ausgepflanzt werden, um sich an ihrem Platz zu etablieren. Hilfreich ist zudem ein "warmer" Fuß – beispielsweise der Standort an einer Hauswand. Die oberirdischen Pflanzenteile sterben im Winter ab und die Pflanze treibt im Frühjahr von Unten neu aus.
Bilder: M. Alter
Text: M. Alter, H. Wegner
Mai 2014