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Die Gattung Hedychium gehört innerhalb der Ordnung der Ingwerartigen (Zingiberales) mit rund 100 anerkannten Arten zur Familie der Ingwergewächse (Zingiberaceae) (Plants of the world 2017).
Besonders bekannte und in der Küche sehr beliebte Vertreter dieser Familie sind der Galgant (Alpinia officinarum) und der Gewürzingwer (Zingiber officinale).
Innerhalb der Gattung Hedychium finden sich eine Reihe als Zierpflanze genutzte Arten.
Die schneeweißen Blüten der als erstes beschriebenen Art Hedychium coronarium waren für die Benennung der Gattung ausschlaggebend - aus dem Griechischen stammen die Wortteile hedy (= süß) und thion (=Schnee).
In unseren Breiten finden die Arten Hedychium coccineum und Hedychium gardnerianum in der Kübelpflanzenkultur Verwendung. Die herrlich duftenden Schönheiten mit exotisch-tropischer Ausstrahlung sind als Gruppe und als Solitär eine Bereicherung für jede Terrasse.
In Gartencentern und Pflanzenversandhäusern wird überwiegend die Art Hedychium gardnerianum angeboten, deren natürlichen Verbreitungsgebiete in Assam, dem östlichen Himalaya, Indien, Myanmar, Nepal, Thailand und Vietnam liegen.
Die krautigen und ausdauernden Vertreter dieser Art bilden kräftige Rhizome aus und können bei guten Wachstumsbedingungen bis zu 2 m hoch werden.
Ausgepflanzt ist Hedychium gardnerianum in milden Klimazonen mäßig winterhart.
In wärmeren Ländern wie Neuseeland, Hawaii und den Azoren gilt die Art bereits als invasiv. Sie vermehrt sich rasch über ihre stark wachsenden Rhizome und Vögel verbreiten ihre Samen.
In Topfkultur erreicht die Art nicht immer eine Höhe von 2 m, bildet aber trotzdem die wunderschönen, duftenden Blütenähren aus.
Diese tropische Schönheit ist eine rasch wachsende Pflanze. Aus den Rhizomen wachsen krautige Triebe mit stängelumfassenden, länglich ovalen Blättern von 20 bis 40 cm Länge und 10 bis 15 cm Breite. An den Triebenden entwickeln sich die bis zu 45 cm langen, dicht an dicht mit Blüten besetzten Ähren.
Die einzelnen Blüten sind hellgelb bis goldgelb mit roten, weit herausragenden Staubblättern und verströmen einen angenehmen Duft. Die Blütezeit dauert etwa von August bis Oktober.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Hedychium - Plants of the world
The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Hedychium coccineum - Plants of the world
The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Hedychium gardnerianum - Plants of the world
The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Galgant - Plants of the world
The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Ingwer - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Standort und Düngung
Als tropischen Pflanzen bevorzugt Hedychium gardnerianum einen vollsonnigen Standort.
Nur bei voller Sonneneinstrahlung entwickeln die Pflanzen einen üppigen Blütenflor.
Als Substrat eignet sich gut durchlässige Pflanzerde.
Da die fleischigen Rhizome empfindlich auf Staunässe reagieren,
sollte dem Substrat zur besseren Belüftung und Drainage Lava, Blähton oder Kies beigemischt werden.
Während der Hauptwachstumszeit von Mai bis September sind regelmäßige Wasser und Düngergaben für die Entwicklung der Pflanze unerlässlich. Die Nährstoffversorgung kann auch über einen Depotdünger gesichert werden.
Vermehrung
Die Rhizome können bei Bedarf geteilt werden, auch um die Pflanze wüchsig zu halten und eine Sprengung des Topfes zu verhindern. Die Rhizomstücke sollten mindesten drei Augen haben und nur leicht mit Erde bedeckt eingepflanzt werden. Wärme fördert rasches Anwachsen und neuen Austrieb.
Möglich ist auch eine Anzucht aus Samen, falls dieser sich gebildet hat oder erhältlich ist. Die Samen in lauwarmen Wasser quellen lassen, in Aussaaterde knapp bedeckt bei Wärme zum Keimen bringen. Jedoch sollte man bedenken, das Sämlinge erst nach drei bis vier Jahren mit der Blüte beginnen.
Krankheiten und Schädlinge
Der Zieringwer ist eine sehr robuste Kübelpflanze, artspezifische Krankheiten sind nicht bekannt, lediglich Läuse und Spinnmilben können auch diese Pflanzen befallen. Dem kann mit guten Kulturbedingungen vorgebeugt und entgegen gewirkt werden.
Überwinterung und Schnitt
In besonders milden Klimazonen (Weinbaugebieten) kann ein Auspflanzen und Überwintern im Freiland gewagt werden. Eine dicke, vor Frost schützende Mulchdecke sollte unbedingt aufgebracht werden.
Als Kübelpflanze sollte sie vor den ersten Frösten und vor zu starker Herbst- und Winternässe ins Winterquartier geräumt werden.
Überwinterung kann bei 5-10°C dunkel oder hell erfolgen. Das Laub zieht in dunklen und kühlen Räumen ein, wird gelb und braun und stirbt ab.
Während der Überwinterungsmonate wenig gießen. Nur so viel, dass der Ballen und die Rhizome nicht komplett austrocknen. Bei zuviel Feuchtigkeit könnten die Rhizome faulen.
Steht ein wirklich heller, warmer Wintergarten zur Verfügung können die Pflanzen auch durchkultiviert werden.
Nach der Winterpause wird das welke Laub abgeschnitten. Die Rhizome treiben bei ansteigenden Temperaturen langsam wieder aus.
Ein Umräumen der Pflanzen im Frühjahr in einen Wintergarten oder ein Gewächshaus unterstützt den Austrieb.
Anfang Mai können die Pflanze langsam wieder an die Sonne im Freien gewöhnt werden, mussen aber vor Spätfrösten geschützt sein.
Bilder: B. Verbeek
Text: B. Verbeek, H. Wegner
Februar 2019