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Die Gattung Euphorbia gehört mit 227 weiteren Gattungen zur großen Familie der Wolfsmilchgewächse (Euphorbiaceae).
Die Familie umfasst derzeit 6547 anerkannte Arten von denen 2160 der Gattung Euphorbia zugeordnet werden (The Plant List, Stand Dezember 2018).
Die vielgestaltigen Wolfsmilchgewächse sind weltweit verbreitet und eine Vielzahl von ihnen ist durch die Ausbildung sukkulenter Pflanzenteile besonders an trockene Standorte angepasst. Gemeinsame Merkmale der Familienmitglieder sind der klebrige Milchsaft (Wolfsmilch) und der Blütenaufbau.
Der ätzende Milchsaft tritt bei Verletzung des Gewebes aus, verschließt die Wunde und schützt die Pflanze mit seinen Inhaltsstoffen gegen Fraßfeinde und vor Infektionen.
Für den Menschen ist der Milchsaft giftig und er kann insbesondere bei Kontakt mit den Schleimhäuten allergische Reaktionen auslösen.
Beim Umgang mit Wolfsmilchgewächse sollte man aus diesem Grund umsichtig sein.
Alle Arten besitzen getrennt-geschlechtliche Blüten, die je nach Art auf der gleichen (einhäusig) oder verschiedenen Pflanzen vorkommen.
Kommen weibliche und männliche Blüten gemeinsam auf einer Pflanze vor, so erscheinen sie dem Betrachter wie eine Blüte.
Die einzelnen Blüten sind extrem reduziert und als Scheinblüten (Cyathium) zusammengefasst.
Zur Gattung Euphorbia gehören die als Zimmerpflanzen beliebten Arten Euphorbia milii (Christusdorn) Euphorbia pulcherrima (Weihnachtsstern),
in Mitteleuropa winterharte Stauden (Euphorbia - Staude des Jahres 2013) wie z. B. Euphorbia amygdaloides
und kakteenähnliche Sukkulenten in verschiedensten Wuchsarten und -höhen.
Unter den kakteenähnlichen finden sich großwüchsige – mehr oder weniger bedornte - Stammsukkulenten.
Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser als Kandelaber-Euphorbien oder Kandelaber-Kakteen bezeichneten Arten ist der gesamte afrikanische Kontinent und Madagaskar.
Sie gehören botanisch gesehen nicht zu den Kakteen und lieben, anders als diese, trocken-heißes Klima.
Ihr Wuchs ist strauch- oder baumartig, mehr oder weniger verzweigt und die Pflanzen können an ihren ursprünglichen Standorten bis zu 20 Meter hoch werden.
In Kultur werden sie aber selten über 3 Meter hoch.
Die kleinen, meist gelb-grünen Blüten (Cyathien) werden endständig ausgebildet und die Dornen erscheinen meist zu zweit an der Pflanze. In der Wachstumsperiode bilden sich an die Triebspitzen nur wenige mm groß ovale Blätter.
Die folgenden, relativ unkompliziert zu pflegenden Arten werden bei uns im Handel angeboten:
Euphorbia abyssinica, syn. Euphorbia erythraea (Abessinische Wolfsmilch)
Herkunft: Äthiopien, Eritrea
Wuchs: aufrecht, verzweigt, bis ca. 10m hoch, in Kultur max. 2,5 bis 3m
vierkantige Triebe, ca. 3-4cm große Blätter
Gelb-grüne, nur mm-große Blüten bilden sich an den Trieb-Enden. Ähnlichkeit mit E. ingens.
Besonderheit: Es gibt auch eine sehr dekorative weiß-marmorierte Art
Euphorbia cooperi
Herkunft: Südafrika: Natal, Transvaal und Swaziland
Wuchs: Hat eine typische Kandelaber-/Leuchterform. Verzweigt und relativ ausladend mit tw. sehr ausgeprägten Gliedern.
Seine Dornen sind – z.B. gegenüber Euphorbia grandicornis kurz. In seiner ursprünglichen Umgebung wird er ca. 6m hoch.
Euphorbia grandicornis
Herkunft: Ostafrika: Kenia, Tansania; Südafrika: Natal
Wuchs: aufrecht, verzweigt, bis ca. 10m hoch; in Kultur max. 2,5 bis 3m
Triebe: vier-fünfkantig, rundlich. mit sehr ausgeprägten Gliedern und langen Dornen.
Euphorbia ingens
Herkunft: Südafrika, Mosambik, Simbabwe
Wuchs: aufrecht, aus der Basis verzweigend bis ca. 10m hoch; in Kultur max. 2,5 bis 3m
Triebe: vierkantig, rundlicher als Euphorbia abyssinica.
Blätter und Blüten nur wenige mm groß an den Trieb-Enden. Ähnlichkeit mit Euphorbia abyssinica
Besonderheit: Es gibt neben der grünen auch eine sehr dekorative weiß-marmorierte Varietät.
Euphorbia pseudocactus
Herkunft: Natal (Südafrika
Wuchs: aufrecht, verzweigt, bis ca. 10m hoch; in Kultur max. 2,5 bis 3m
Triebe: vier-fünfkantig, rundlich.
Blätter und Blüten nur wenige mm groß an den Trieb-Enden. Ähnliche Arten (teilweise mit noch ausgeprägteren Gliedern und Dornen): Euphorbia cooperi und Euphorbia grandicornis
Euphorbia tirucalli (Bleistiftstrauch)
Herkunft: Ost- und Südafrika, Madagaskar
Wuchs: Aufrecht, stark verzweigt, Stamm bis max. 10cm Durchmesser; 5m – in Kultur bis 3m – hoch
Triebe: Durchmesser 1-2 cm, rund, ohne Dornen
Blätter: wenige mm groß, länglich. Sehr beliebte, dekorative Zimmerpflanze
Euphorbia triangularis
Herkunft: Südafrika: Natal, Kap-Provinz
Wuchs: Aufrecht, relativ rundlicher Stamm; 10-20m hoch, in Kultur 2,5 bis 3m, aber ausladend.
Triebe: kranzförmig in Etagen angeordnet, dreikantig.
Euphorbia trigona, syn. Euphorbia hermentiana
Herkunft: Namibia
Wuchs: Aufrecht, stark verzweigt aber nicht so ausladend wie Euphorbia triangularis , 1-2m hoch - Im Sommer relativ starke Blattbildung
Besonderheit: Neben der grünen Art gibt es mit Euphorbia trigona var. rubra auch eine rot-grüne Varietät
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Euphorbiaceae - The Plant ListStand Dezember 2018
Euphorbia - The Plant ListStand Dezember 2018
Dreikantige Wolfsmilch - wikipedia
Sukkulente Pflanzen Kaktus oder Wolfsmilch - botanischer Garten Zürich
Standort und Düngung
Die Euphorbien wachsen zwar - bei guten Bedingungen - relativ schnell, aber als Topf- bzw. Kübelpflanze sind sie mit einer Höhe von bis zu 3m ausgewachsen. Ansonsten kann man sie durch Stutzen auf die gewünschte Größe halten.
Euphobien möchten ganzjährig einen hellen halbschattigen bis sonnigen Platz und warmen Standort, im Sommer können sie auch ins Freie gestellt werden,
allerdings sollte man sie erst an die harte UV-Strahlung gewöhnen und halbschattig stellen, da sonst Verbrennungen drohen.
Im Sommer sollten sie einmal wöchentlich gegossen werden. Im Extremfall können sie damit dann bis zu 4 Wochen auskommen.
In unseren Breiten produzierte Pflanzen werden überwiegend in Torfsubstraten kultiviert, die viel Wasser speichern und eher zur Vernässung neigen (Vorsicht: Staunässe unbedingt vermeiden).
Pflanzen die z.B. auf den Kanaren produziert wurden stehen dagegen meist in rotem oder schwarzem Lavasubstrat, das wesentlich wasserdurchlässiger ist.
Dementsprechend sollten die Wassergaben dosiert werden.
Düngergaben (vorzugsweise mit Kakteendünger) sind in der Hauptwachstumszeit 1-2mal monatlich sinnvoll.
Ab dem Herbst – mit dem abnehmenden Licht werden die Wassergaben reduziert. Dann wären auch etwas niedrige Temperaturen ideal, aber nicht zwingend notwendig.
Umtopfen sollte man im Frühjahr bis Hochsommer in eine durchlässige, nicht zu humusreiche Erde. Bitte auf eine Drainage achten.
Krankheiten und Schädlinge
Kakteenartige Euphorbien werden bei Kultur unter sehr ungünstigen Bedingungen von Echtem Mehltau und – wenn sie Blätter gebildet haben – von Weißer Fliege befallen.
Gegen die "Weiße Fliege" sind Produkte auf Neem – oder Kaliseifenbasis (Neudosan) einsetzbar.
Aktuelle Mittel zur Mehltau-Bekämpfung erfragen Sie bitte bei Ihrem Gärtner.
Ein eher ungewöhnlicher Schädling, der vor allem nicht sofort erkannt wird, ist die Gallmilbe.
Der Befall mit diesem sehr kleinen Schädling (< 1mm) erinnert zu allererst an eine Befall von Echtem Mehltau oder Spinnmilben.
Es bildet sich ein weißer Belag, der sich am Stamm flächig stark ausbreitet.
Die Milben können entweder durch ein typisches Akarizid bekämpft werden, gute Ergebnisse gibt es aber auch bei Mehrfachanwendung mit Paraffinöl-Produkten oder Blattglanz.
Bilder: M. Alter
Text: M. Alter, H. Wegner
Dezember 2018