Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Paradiesvogelbusch
Erythrostemon gilliesii syn. Caesalpinia gilliesii

Erythrostemon gilliesii

Innerhalb der Ordnung Schmetterlingsblütenartigen (Fabales) gehört die Gattung Erythrostemon mit 33 ankannten Arten zur Familie der Hülsenfrüchtler (Fabaceae) (Plants of the world 2017).
Viele Vertreter der Gattung werden zu den Rot- oder Brazilhölzern gerechnet. Zu diesen Hölzern zählen auch Arten anderer Gattungen mit roten Farbstoffen (Brasilin, Santalin u. a.) im Kernholz. Das Holz wurde und wird für Funiere, Instrumentenbau und für die Farbstoffproduktion genutzt.
Die natürlichen Verbreitungsgebiete von Erythrostemon gilliesii liegen in Argentinien, Chile, Peru und Uruguay, inzwischen ist der Paradiesvogelbusch auch in in vielen klimatisch geeigneten tropischen und subtropischen Regionen der Erde zu finden z. B. im südwestlichen Nordamerika, im südwestlichen Europa, dem afrikanischen Kotinent und in Vorderasien.
Die Art wächst strauch- bis baumartig und erreicht, je nach Wasserversorgung, eine Höhe von 1-4m. Die 10-15 cm langen, gefiederten Laubblätter erinnern mit ihren 6-10 Paaren gegenständiger Blättchen an die von Mimosen.
Die in Trauben erscheinenen endständigen Blütenstände werden bis zu 20cm lang, die einzelnen aus je fünf gelben Blütenblättern gebildeten Blüten besitzen auffällige, rote etwa 10cm lange Staubfäden.
Die Knospen und ihre Stiele sind mit auffälligen roten Härchen besetzt.
Sowohl die Samen als auch die Schoten der Pflanze sind giftig.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Erythrostemon - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Erythrostemon gilliesii - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Der Standort des Paradiesvogelbusches im Garten oder auf der Terrasse sollte so sonnig wie möglich sein. Das Pflanzgefäß kann auch in ein Beet neben Rosen, Buxus und anderen Stauden eingesenkt werden, der Ballen trocknet dann nicht so schnell aus und die Gefahr des "Umfallens" der Pflanze bei Wind ist gebannt.
Im Kontrast zu den vertraut erscheinenden Stauden nimmt sich diese Kübelpflanze recht exotisch aus und erfreut den Betrachter mit ihren prachtvollen Blütenständen, wenn die Rosen ihren Hauptflor beendet haben.
Die Wasserversorgung sollte gleichmäßig und ausgewogen sein. Ballentrockenheit führt zu sofortigem Blattfall, ständig "nasse Füße" lassen die Wurzeln faulen, beim Umtopfen - etwa alle drei Jahre - sollte das Pflanzgefäß deshalb mit einer Drainageschicht versehen werden. Der hohe Nährstoffbedarf von Erythrostemon gilliesii kann durch die wöchentliche Zugabe von Flüssigdünger zum Gießwasser gedeckt werden.

Krankheiten und Schädlinge
Der Paradiesvogelbusch ist nicht sonderlich krankheitsanfällig, wenn es besonders heiß und trocken ist bekommt er schon mal Spinnmilben (Rote Spinne).
Dann ist eine Behandlung mit einem geeigneten Mittel aus dem Fachhandel sinnvoll, denn Spinnmilben führen zum Absterben der Blätter und können so die Pflanze sehr stark schädigen.
Als vorbeugende Maßnahme kann die Luftfuchtigkeit in trocken-heißen Perioden durch Besprühen der Pflanze mit Wasser erhöht werden.

Überwinterung und Schnitt
Erythrostemon gilliesii verträgt ein gewisses Maß an Kälte, aber keine Frosttemperaturen.
Spätestens, wenn die Außentemperaturen unter 5°C fallen, sollte der Paradiesvogelbusch ins Winterquartier umziehen. Der optimale Überwinterungsort ist kühl und hell bei 5-10 °C, auf keinen Fall kälter.
Wenn die Pflanze alle Blätter verloren hat, kann sie auch dunkel und kühl stehen.
Es gilt wie bei allen zu überwinternden Pflanzen:
Je dunkler der Standot, desto trockener ist die Pflanze zu halten. Besser etwas zu trocken als zu feucht überwintern, der Wurzelballen darf aber nicht komplett austrocknen.
Liegen die Temperaturen im Frühjahr dauerhaft über 5°C wird die Pflanze aus dem Winterquartier geholt, geschützt aufgestellt und es wird langsam mit dem Gießen begonnen.
Wenn die Pflanze stärker zu treiben beginnt, kann wieder regelmäßig gegossen und gedüngt werden.
Dünne Äste können nach dem Überwintern herausgeschnitten werden, damit die Pflanze wieder kräftig durchtreibt, aber nur vorsichtig, denn die Blüten erscheinen vor allem an Austrieben am alten Holz.

Galerie



Bilder: R. Bußmeier
Text: B. Verbeek, H. Wegner
Januar 2024 - Erstveröffentlichung September 2018