Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Elefantenfuß
Beaucarnea recurvata

Beaucarnea recurvata

Innerhalb der Ordnung der Spargelartigen (Asparagales) gehört die Gattung Beaucarnea mit neun anerkannten Arten zur Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) - The Plant List (Stand November 2017). Wie bei vielen anderen Gattungen wurde auch bei Beaucarnea die systematische Einordnung um die Jahrtausendwende überarbeitet, nachdem neue Informationen aus molekulargenetischen Untersuchungen zur Verfügung standen.
Die ursprünglich im südöstlichen Mexiko beheimateten baum- oder strauchartig wachsenden Vertreter der Gattung Beaucarnea zählen zu den Stammsukkulenten. Die nach oben hin schlank wirkenden Stämme sind an der Basis stark geschwollen und versetzen die Pflanze in die Lage, mit dem eingelagerten Wasser Trockenzeiten zu überdauern. Im oberen Stammbereich finden sich schmale, lange, lanzettliche, in Rosetten angeordnete Blätter, die zusammen häufig wie ein aufgesetzter Schopf wirken. Wenn die unteren Blätter abfallen hinterlässt die Blattbasis auf der Rinde eine narbige Struktur.
Die basale Stammverdickung hat, gemeinsam mit der - vor allem bei älteren Exemplaren - gefurcht und grau erscheinenden Rinde, den Beaucarnea in unseren Breiten den Namen Elefantenfuss eingebracht.
Aufgrund ihrer interessanten Erscheinung ist die Gattung mittlerweile in vielen tropischen und subtropischen Gebieten als Freiland-Zierpflanze zu finden. In unseren Breiten findet besonders Beaucarnea recurvata (syn. Nolina recurvata) als Zimmer- oder Kübelpflanze Verwendung. Wärend Pflanzen am Naturstandort bis zu 6m hoch werden, erreichen sie als Zimmer- oder Kübelpflanze selten Höhen über 2,5m.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
wikipedia - Beaucarnea


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Beaucarnea zählt zu den widerstandsfähigsten Pflanzen, ist relativ anspruchslos und sehr langsam wachsend. Im Sommer steht die Beaucarnea gern an einem sonnig bis halbschattigen Ort im Freien, sie sollte aber - nach einem Indooraufenthalt - unbedingt an die UV-Strahlung gewöhnt werden, damit die Blätter nicht verbrennen. Zum Abhärten ist zunächst ein schattiger Standort optimal.
Die Pflanze gehört zu den Stammsukkulenten, ist an trocken-heißes Klima angepasst und kommt mit sehr wenig Wasser aus, im Extremfall drei bis vier Wochen. Im Sommer sollte sie einmal wöchentlich, der Anzahl der Sonnenstunden und der Strahlungsintensität entsprechend, gegossen werden. Es darf keine Staunässe entstehen, sie führt zu Wurzel- und Stammfäule.
Die Nährstoffversorgung während der Hauptwachstumszeit sollte 1-2 mal monatlich mit Kakteen- oder Palmendünger erfolgen, besonders wichtig sind die verschiedenen Mikronährstoffe.
Der Elefantenfuß wird mit Abstand von mehreren Jahren in ein neues Gefäß umgesetzt. Das Umtopfen sollte zwischen Frühjahr und Hochsommer erfolgen. Optimal ist eine eher flache Schale als Pflanzgefäß, ein gut durchlässiges, nicht zu humusreiches Substrat und eine gute Drainageschicht, um die Gefahr der Staunässe zu reduzieren.
Durch das langsame Wachstum fallen Fehler in der Pflege und auch Nährstoffmangel erst mit starker Verzögerung auf und die Erholungsphase der Pflanze verläuft entsprechend langsam.

Vermehrung
Beaucarnea können durch Kopfstecklinge, die beim Rückschnitt der Pflanzen anfallen oder über Samen vermehrt werden. Samenvermehrte Pflanzen sollen den typischen Wuchs mit der basalen Stammverdickung früher zeigen, als die stecklingsvermehrten.

Krankheiten und Schädlinge
Vor allen während des Aufenthalts im Haus kann es aufgrund der niedrigen Luftfeuchte und der geringen Lichtintensitäz zum Befall mit Wollläusen oder Spinnmilben kommen. Vor allem in dieser Zeit sollten die Triebspitzen regelmäßig auf Schädlingsbefall kontrolliert werden. In Wintergärten ist auch der Einsatz von Nützlingen sinnvoll, ansonsten können die Plagegeister mit Neem- oder Paraffinölprodukten bekämpft werden.
Selten können aber auch Pilzkrankheiten auftauchen, dann ist der Rat eines Fachmanns gefragt.

Überwinterung und Schnitt
Im Winter sollten die Wassergaben den Lichtverhältnissen entsprechend reduziert werden - ggf. bis auf einmal alle 2-3 Wochen. Ein kühler und heller Standort bei Temperaturen von 8-10°C ist zum Überwintern ideal - aber nicht zwingend notwendig. Die Pflanze kann auch in der geheizten Wohnung überwintern.
Durch die trockene Heizungsluft können - wie bei vielen Grünpflanzen auch - trockene Blattspitzen auftreten. Die mangelnde Luftfeuchte kann nicht durch vermehrtes Gießen kompensiert werden, das regelmäßige Besprühen der Pflanzen mit Wasser ist in diesem Fall eher hilfreich. Als Zusatz können Pflanzenstärkungsmittel mit ins Sprühwasser gegeben werden, die die Pflanzen mit Mikronährstoffen versorgen und das Laub wiederstandsfähiger machen.
Zu lang gewordene Triebe und verkahlte Pflanzen können durch einen Rückschnitt eingekürzt und zum Neuaustrieb angeregt werden. Dabei ist darauf zu achten, dass nicht bis in den stark verholzten Bereich geschnitten wird, da aus diesem Gewebe kein Wiederaustrieb erfolgt.
Die saubere Schnittstelle kann mit künstlichem Baumwachs versiegelt werden. In der Regel treiben unterhalb der Schnittstelle mehrere neue "Köpfe" aus. Das Frühjahr und der Sommer sind für den Rückschnitt ein guter Zeitpunkt. Der Austrieb kann durch regelmäßiges Einsprühen (alle 1-2 Tage) der Triebenden unterstützt werden.

Galerie



Bilder: M. Alter
Text: M. Alter, H. Wegner
März 2018