Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

Bitte schalten Sie das JavaScript in Ihrem Browser ein, um diese Seite komfortabel nutzen zu können.

Chinesischer Roseneibisch - Chinarose - Zimmerhibiskus
Hibiscus rosa-sinensis

Hibiscus rosa-sinensis

Die GattungHibiscus gehört zur Familie der Malvengewächse (Malvaceae).
Im Deutschen wird die Gattung Hibiskus als Eibisch bezeichnet. Diese Bezeichnung wird allerdings auch für die Gattungen Althaea und Abelmoschus verwendet, die ebenfalls zur Familie der Malvengewächse gehören. Innerhalb der Gattung Hibiscus werden mehrere hundert Arten beschrieben. Die Anzahl variiert um mehrere Hundert, je nach Veröffentlichung.
Der Wuchstyp innerhalb der Gattung ist vielgestaltig und reicht von krautigen Pflanzen über Sträucher bis hin zu Bäumen. Als Kübelpflanze wird in unseren Breiten zumeist der chinesischer Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) gehandelt. Der ebenfalls sehr bekannte Strauch- oder Garten-Eibisch (Hibiscus syriacus) ist zwar als Jungpflanze sehr frostempfindlich, findet jedoch als ältere Pflanze in Regionen mit gemäßigteren Wintern und/oder Winterschutz überwiegend in der Freilandpflanzung Verwendung. Im Freiland erreicht er, je nach Sorte, eine Höhe von 1,5 bis 3m.
Gemeinsam ist den Arten der Aufbau der zwittrigen Blüten. Sie stehen meist einzeln in den Blattachseln, sind gestielt und bilden mit ihren 5 Kelchblättern einen breiten Trichter von etwa 10 bis 15cm Durchmesser. Besonders auffällig ist der lange, in sich verwachsene Stempel, der sich an der Spitze in fünf 'Köpfchen' aufteilt und unterhalb der Köpfchen von einem breiten 'Kragen' abstehender, gestielter Antheren umgeben ist. Die Blütenbestandteile der auffälligen, intensiv gefärbten Blüten können unterschiedlich gefärbt sein.
Die Ursprungsgebiete der Arten liegen vermutlich in Ostindien und China. Die genaue Lokalisierung ist schwierig, da es sich bei den in diesen Gebieten gesammelten Pflanzen meist bereits um Zuchtformen und nicht um Wildrtem handelt.
Hibiscus rosa-sinensis ist die Nationalblume von Hawaii, der Inbegiff der tropischen Blume und steht für Exotik und Üppigkeit. Die Chinarose findet sich als beliebte Zierpflanze in vielen tropischen und subtropischen Gebieten. Sie wird sowohl als Solitär, als auch für Hecken- und Windschutpflanzungen verwendet.
Pflanzenteile, des Hibiscus finden laut Literatur als Nahrungs- und Arzneimittel, zum Färben und als Faserliferant Verwendung. Laut der Informationszentrale gegen Vergiftungen werden Hibiscuspflanzen als nicht giftig eingestuft.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Wikipedia - Hibiskus
Wikipedia - Chinesischer Roseneibisch
Hortipendium - Hibiscus syriacus


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Hibiscus rosa-sinensis benötigt, entsprechend ihrer tropischen Heimat, einen geschützten, sonnigen bis vollsonnigen Standort ohne pralle Mittagssonne.
Das Substrat sollte sandig-lehmig oder kiesig-lehmig, möglichst torffrei mit einem pH-Wert zwischen 4,5 und 6,5 sein. Die aus Gegenden mit hoher Luftfeucht stammenden Pflanze, benötigt eine immer ausreichende Wasserversorgung, Staunässe ist dabei unbedingt zu vermeiden. Es sollten keine Untersetzer oder Übertöpfe ohne Ablauf verwendet und immer erst gegossen werden, wenn die Erdoberfläche abgetrocknet ist.
Hibiscuspflanzen reagieren auf Trockenheit und Staunässe mit Blatt- und Knospenabwurf.
Die Pflanzen benötigen Nachtemperaturen über 10°C und sollten wöchentlich mit einem organischen Dünger versorgt werden.
Pflanzen aus dem Handel werden für einen kompakteren Wuchs häufig mit Stauchemitteln behandelt.
Nach einiger Zeit sind diese Mittel abgebaut und die Pflanzen zeigen wieder ihr natürliches Wachstumsverhalten. Die Pflanzen können dann mit konsequentem Rückschnitt und guter Versorgung in die gewünschte Form gebracht werden.

Vermehrung
Die Chinarose kann leicht durch unverholzt Kopfstecklinge vermehrt werden.
Eine Bodenheizung mit 24-27°C erleichtert Bewurzlung, ist aber nicht zwingend notwendig.

Krankheiten und Schädlinge
Wird der Roseneibisch (Hibiscus rosa-sinensis) nicht unter optimalen Standortbedingungen kultiviert - was leider häufig der Fall ist -, so zeigt er sich vor allem bei Zimmerhaltung anfällig gegen Läuse, weiße Fliege und Rote Spinne. Dies hat dem Hibiscus leider den Ruf als 'Läuseblume' eingebracht.
Tritt ein Schädling auf, sollten zunächst die Standortbedingungen überprüft werden, da geschwächte Pflanzen schneller von Schädlingen besiedelt werden:

  • Hat die Pflanze genügend Licht?
  • Ist die Luftfeuchtigkeit hoch genug?
  • Ist die Wasserversorgung optimal?
  • Steht die Pflanze in der Nähe von Heizelementen oder bekommt Sie kalte Zugluft?
  • Ist die Pflanze ausreichen mit Nährstoffen versorgt?
Zusätzlich zur Verbesserung der Standortbedingungen sollten vorhandene Schädlinge entfernt werden. Blattläuse finden sich vor allem an Knospen und Triebspitzen und können unter fließendem Wasser leicht abgespült werden. Wenn die Schädlinge erneut auftreten, ist der Einsatz von biologischen Pflanzenschutzmittel empfehlenswert. Zur Auswahl stehen Mittel auf Rapsöl-, Neem- oder Seifenbasis.
Ähnliches ist beim Befall mit der sogenannten Weißen Fliege (Mottenschildlaus) zu beachten. Sie sitzt und saugt bevorzugt auf den Blattunterseiten. Wichtig ist eine regelmäßige Befallskontrolle, kleine Populationen können leicht mechanisch bekämpft werden, indem die Tiere weg gewischt werden. Problematischer wird die Bekämpfung, wenn sich bereits mehrere Generationen mit Eiern unter den Blättern sitzen. In diesem Fall sind mehrere aufeinander folgende Behandlungen mit biologischen Präparaten notwendig.
Schwieriger ist die Bekämpfung von Spinnmilben (Rote Spinne). Trockene Hitze im Hochsommer oder im Winter auf der Fensterbank fördert diesen Schädling. Unter für sie günstigen Bedingungen vermehren sich die Milben explosionsartig. Durch die geringe Größe des Schädlings von weniger als einem Millimeter wird ein Befall meist erst bemerkt, wenn ein größerer, irreversibeler Schaden entstanden ist. Bei starkem Befall hilft nur noch ein Rückschnitt und darauf folgend der Einsatz geeigneter Mittel.
In jedem Fall ist das Vorbeugen durch optimale Wachstumsbedingungen empfehlenswert.

Überwinterung und Schnitt
Fallen die Nachttemperaturen unter 10°C sollten Hibiscuspflanzen im Kübel eingeräumt werden. Die optimale Überwinterungstemperatur liegt bei 15°C. Die Pflanze sollte hell, ohne Bestrahlung durch die Mittagssonne und fern von Heizquellen und kalter Zugluft stehen. Das Gießen wird nach und nach reduziert (an den Bedarf der Pflanze angepasst), aber der Ballen darf nie austrocknen. Um die Pflanze kompakt zu halten, kann sie im Februar um den Vorjahresaufwuchs zurückgeschnitten werden. Die Pflanze blüht am einjährigen Holz. Damit die Pflanze kompakt wächst sollten die Spitzen mehrmals im Laufe des Frühjahrs eingekürzt werden. Dünne Zweige können zwischenzeitlich immer wieder entfernt werden. Je nach Bedarf kann die Pflanze alle ein bis drei Jahre im Frühjahr umgetopft werden.

Galerie



Bilder: G. Kleinau, M. Kleinau, M. Alter, H. Wegner
Text: M. Alter, H. Wegner
Januar 2016