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Innerhalb der Ordnung der Kardenartigen (Dipsacales) gehört die Gattung Leycesteria mit 7 anerkannten Arten zur Familie der Geißblattgewächse (Caprifoliaceae)
(Plants of the world 2017).
Der Gattung Leycesteria werden je nach Quelle fünf bis sechs Arten zugeordnet.
Die Ursprungsgebiete der sommergrünen Sträucher deer Gattung liegen vom nördlichen Teil des indischen Subkontinents bis nach Myanmar.
In milden Regionen sind die Arten winterhart.
Die Art Leycesteria formosa (formosa = schöne), die bei uns als Kübelpflanze kultiviert werden kann, ist im nordwestlichen Himalaya und im südwestlichen China zu finden.
Im Englischen trägt die Pflanze die Namen 'Himalayan Honeysuckle' (Himalaya Geißblatt) und 'Pheasant Berry' (Fasanenbeere).
In ihrer Heimat erreicht Leycesteria formosa eine Höhe von bis zu 3m, kann bis zu 2m breit werden und verbreitet sich zügig.
Als Kübelpflanze erreicht sie diese Ausmaße in der Regel nicht, zeigt aber die für sie charakteristische Wüchsigkeit.
Die Triebe, Blüten- und Blattstiele sind anfänglich leicht behaart. Mit zunehmendem Alter verholzen die Pflanzen, die Zweige sind innen hohl. Die Blätter sind umgekehrt tropfenförmig,
teilweise lanzettlich und leicht gesägt. Sie können, je nach Alter und Pflanzengröße, über 12cm lang und 8cm breit werden.
Die Grundfarbe des Laubes ist Hellgrün, bei einigen Sorten, wie beispielsweise 'Golden Lanterns', ist sie Gelbgrün.
Die rötlichen Zeichnung des Laubes fällt besonders bei dieser Sorte auf.
Die Intensität dieser rötlich-braunen Zonierung hängt von der UV-Intensität ab. Die Rotfärbung im bestrahlten 'Dachbereich' der Pflanze hat Ihr den Namen 'Buntdachblume' eingebracht.
Die Herbstfärbung des Laubes ist ein leuchtendes Gelb.
Ein besonders beeindruckendes Merkmal der Karamellbeere sind die traubenförmigen Blütenstände, die an den Triebenden bogenförmig herabhängen. Sie können bis zu 20cm lang werden.
Aus braunroten bis violetten Deckblättern schauen weiße oder rosafarbene Blütenblätter hervor.
Ihnen folgen vom Sommer bis in den Herbst schwarz-violett gefärbte Beerenfrüchte.
Da sich die Blütezeit vom Sommer bis in den November erstreckt, schmücken Blüten und Früchte gleichzeitig die Pflanzen bis zum Frost.
Durch die leuchtende Herbstfärbung und den Kontrast mit den vollreifen, schwarz-violetten Beeren ist die Karamellbeere auch im Herbst ein besonderer Blickfang.
Die vollreifen Beeren sind sehr weich und zergehen im Mund. Der Geschmack erinnert an Karamell. Dieses Erlebnis hat man aber nur mit wirklich vollreifen Früchten, nicht vollständig reife Früchte sind eher bitter.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Leycesteria formosa - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Leycesteria - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Caprifoliaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Leycesteria - wikipedia
Standort, Düngung, Schnitt
In Mitteleuropa ist Leycesteria formosa als Kübelpflanze noch nicht sehr verbreitet. Sie liebt einen sonnigen bis halbschattigen Standort und kommt auch sehr gut mit kühleren, mild-feuchtem Klima zurecht.
Sie bevorzugt einen feuchten, humosen und durchlässigen Boden.
Wenn man sie lässt und für ausreichend Feuchtigkeit und Nährstoffe sorgt, erreicht sie innerhalb weniger Jahre eine Höhe von bis zu 2m.
Höhe und Verzweigung lassen sich durch entsprechenden Schnitt regulieren.
Wegen des lang anhaltenden Blüten- und Früchteflors sollte der Rückschnitt vor dem Einräumen ins Winterlager erfolgen.
Krankheiten und Schädlinge
Eine besondere Anfälligkeit der schönen Leycesterie für bestimmte Krankheiten und Schädlinge ist nicht bekannt.
Überwinterungspflanzen können im Winterquartier sowohl von Läusen als auch von Mottenschildläusen (Weißer Fliege) befallen werden und sollte deshalb regelmäßig kontrolliert werden.
Überwinterung
In besonders milden Lagen (Weinbauklima, Flusstäler etc.) kann Leycesteria formosa zwar auch im Freien ausgepflanzt überwintern, aber sie friert dort zumeist vollständig zurück. Im Frühjahr kommt es dann, wie bei einer Staude, zum Neuaustrieb aus dem Wurzelbereich.
Der Aufbau der Pflanze als Gehölz ist auf diese Weise nicht möglich.
Abgehärtete Pflanzen, die den ganzen Sommer im Freien standen, vertragen den ersten Nachtfrost in der Regel recht gut.
Zum Überwintern sollte man vor dem Einräumen großzügig zurückschneiden.
Um im nächsten Jahr eine gut verzweigte Pflanze zu erhalten, lohnt es sich beim Herbstschnitt relativ viele Verzweigungen stehen zu lassen und nur ältere, verholzte Triebe ganz herauscszuschneiden.
Im Winterquartier sollte die Pflanze relativ trocken gehalten werden und nur vor dem Vertrocknen bewahrt werden.
Allgemeine Regel: Je weniger Laub, desto weniger Wasser.
Bilder: M. Alter
Text: M. Alter, H. Wegner
August 2015 - überarbeitet August 2025