Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Brautmyrte
Myrtus communis

Myrtus communis

Myrtus communis gehört zur Familie der Myrtengewächse (Myrtaceae).
Die Myrte ist ein immergrüner, stark verzweigter Strauch der vom Mittelmeerraum bis nach Vorderasien beheimatet ist.
Myrtensträucher werden 3-5m hoch. Die relativ hartlaubigen und dunkelgrünen Blätter werden zwischen 2 und 4,5cm lang und sind eiförmig bis lanzettlich geformt.
Den Sommer über sind die Sträucher von einem duftenden Schleier weißer Blüten überzogen. Jede einzelne wird bis zu 1cm groß und entfaltet sich - einzeln gestielt - an den jungen Trieben. Die Blüten besitzen 5 Blütenblätter und unzählige Staubblätter, die den leichten, filigranen, duftigen Eindruck der Blüte prägen. Aus dem unterständigem Fruchtknoten bildet sich im Laufe des Sommers kleine schwarzblaue Beerenfrüchte.
Im nordeuropäischen Raum ist die Myrte nur in Gebieten mit sehr mildem Klima winterhart. Bedingt durch den warmen Golfstrom können Myrten auf auf den britischen Inseln im Freiland überwintern.
Neben Myrtus communis gibt es noch die Sahara-Myrte Myrtus nivellei die im südlichen Algerien und nördlichem Tschad endemisch ist. Sie ist eine traditionelle Heilpflanze der Tuareg.
Innerhalb der Art Myrtus communis werden mehrere Varietäten beschrieben, die sich an unterschiedlichen Stadorten entwickelt haben. Myrtus communis var. acutifolia mit ihren rötlichen Trieben ist in vor allem in Portugal beheimatet, Myrtus communis var. italica findet man vorrangig in Mittelitalien, Myrtus communis var. latifolia und Myrtus communis var. romana sind in Spanien beheimatet. Myrtus communis supsp. tarentina ist eine sehr kompakt wachsende Unterart, deren Laub mit 1-2cm relativ klein ist.
(Quelle: Andreas Bärtels – Farbatlas Mediterrane Pflanzen, Ulmer-Verlag ISBN 978-3-8001-3488-5)
Die Blätter enthalten Inhaltsstoffe wie ätherische Öle, Terpene und Gerbstoffe und verbreiten einen herb-würzigen Duft. Aufgrund dieser Inhaltsstoffe findet die Myrte schon Jahrhunderte als Arzneimittel, als Gewürz und bei kultischen Handlungen Verwendung. Seit dem Mittelalter wird die Myrte auch in Mitteleuropa kultiviert.
Die Myrte spielt in den ägyptischen, griechischen und persischen Mythen eine große Rolle. In der griechischen Mythologie war die Myrte der Göttin Aphrodite geweiht, der Göttin der Schönheit und der Liebe. Bis in die heutige Zeit steht die Myrte für ewige Liebe, Schönheit, Jungfräulichkeit und Lebenskraft,.
Bereits Römer und Griechen haben Bräute mit einem Myrtenkranz geschmückt, im späten Mittelalter hat sich dieser Brauch auch in Deutschland durchgesetzt und in einigen Regionen wird dieser Brauch auch heute noch gepflegt. Dieses Brauchtum hat den deutschen Namen Brautmyrte für die Art Myrtus communis geprägt.

Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
myrtus-communis.de
wikipedia - Myrte


Kultur und Pflegepraxis

Standort, Düngung
Die Myrte bevorzugt im Freiland einen sehr hellen Standort und kann nach langsamer Abhärtung auch in der prallen Sonne stehen. Als Substrat sollte ein kalkfreies, durchlässiges Substrat verwendet werden. Beim Gießen zeigt sich die Myrte etwas sensibel. Die Pflanze sollte immer reichlich mit kalkfreiem Wasser gegossen werden, Staunässe ist unbedingt zu vermeiden, ebenso wie kurzfristiges Austrocknen.
Auf letzteres reagiert die Myrte mit sofortigem Blattabwurf.
In der Vegetationszeit sollte regelmäßig gedüngt werden. Je nach Wachstum sollte die Pflanze alle ein bis drei Jahre, jeweils im Frühjahr/ Sommer in einen nur wenig größeren Topf umgepflanzt werden.

Krankheiten und Schädlinge
Bei ungünstigem Standort ist der Befall mit "Weißer Fliege", Wollläusen und in einzelnen Fällen auch Spinnmilben möglich. Deren Bekämpfung ist mit Nützlingen (bietet sich vor allem in Wintergärten an) aber auch biolog. Spritzmitteln auf Kaliseifen- oder Neemölbasis möglich. Zeigen sich Schädlinge sollten auf jeden Fall die Standortbedingungen überprüft und gegebenenfalls verbessert werden.

Überwinterung
Eine Überwinterung an einem möglichst hellen und kühlen Standort bei Temperaturen zwischen 10 und 15°C ist optimal. Während dieser Zeit sollte der Wurzelballen trocken gehalten werden, aber niemals austrocknen.

Rückschnitt
Um eine stabile Pflanze zu erlangen, ist ein regelmäßiger Rückschnitt sinnvoll - am besten im Sommer, nach dem die ersten frischen Spitzen ausgehärtet und ihre Blüten verblüht sind.

Galerie



Bilder: M. Alter, B. Verbeek
Text: M. Alter, H. Wegner
Juli 2015