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Lantana camara ist eine von bis zu 150 beschriebenen Arten der Gattung Lantana und gehört zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae).
Ursprünglich war Lantana camara im südlichen Nordamerika und in Mittelamerika beheimatet.
Bereits im frühen 18. Jahrhundert fand die Pflanze Einzug in die Gärten Europas.
Heute ist Lantana camara als typischer Neophyt (durch den Mensch verbreitet) in allen feuchtwarmen Gebieten der Erde zu finden.
Die Art ist invasiv und breitet sich - auch durch Vögel - zügig weiter aus. Wegen des stark invasiven Charakters der Pflanze ist ihre Kultur in Südafrika verboten.
In kühleren Gebieten stellt diese Eigenschaft aufgrund der mangelnden Winterhärte kein Problem dar.
Die in unseren Breiten beliebte Kübelpflanze, macht ihrem deutschen Namen alle Ehre. Die Blüten des Wandelröschens verändern im Laufe ihrer Blühphase ihre Farbe. Die gelblichen werden orange, die hellrosa-farbenen werden dunkelrosa.
Die nicht so verbreiteten weißen Sorten, bleiben weiß, sind im Anfang jedoch etwas grünlicher.
Mit einer Rose haben die Blüten nichts gemeinsam. Die Blüten setzen sich zu einem halbkugeligen Köpfchen zusammen. Die dunkelgrünen, rundlichen Blätter sind rauh behaart und verströmen bei Berührung einen zitronenähnlichen Duft.
Die einzelnen Blüten bilden beerenartige Früchte aus, die gerne von Vögeln verspeist werden.
Alle Pflanzenteile - vor allem die Beeren - sind für Menschen giftig.
Die heute im Handel befindlichen Sorten sind Hybriden, die eigentliche Art befindet sich nicht in Kultur.
Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
wikipedia - Wandelröschen (Gattung)
wikipedia - Wandelröschen.
Standort, Düngung
Das Wandelröschen (Lantana camara) gibt es in den vielfältigsten Größen und Formen im Angebot der Gartencenter.
Häufig wird die Pflanze auch als einjährige Beetpflanze genutzt.
Sie bevorzugt einen vollsonnigen Standort mit ausreichend Wasser- und Düngergaben.
In der Hauptwachstumszeit sollte Lantana camara niemals austrocknen, da sie unmittelbar mit Blattfall und Blühstörung reagiert.
Genauso wichtig ist die regelmäßige Düngergabe für eine gesunde Pflanze.
Das Entfernen der Samenstände wird unterschiedlich eingestuft.
Teilweise wird es empfohlen, andere halten es für unnötig, da die Pflanze bei guter Versorgung willig weiter austreibt.
Testen Sie ruhig aus, welche Variante zu Ihren Kulturbedingungen am besten passt.
Sind die optimalen Standortbedingungen gegeben wird das Wandelröschen den ganzen Sommer über unermüdlich blühen.
Krankheiten und Schädlinge
Bezüglich des Pflanzenschutzes ist beim Wandelröschen nichts außergewöhnliches zu beachten.
Je nach Jahreszeit und Standortbedingungen treten vor allem zwei Schädlinge häufiger auf:
In Gewächshäusern, Wintergärten und allgemein im Winterquartier sind Wandelröschen anfällig für die Mottenschildlaus,
die sogenannte Weiße Fliege. Von den zwei bekannten Arten der Mottenschildlaus ist die
Weiße Gewächshaus-Fliege (Trialeurodes vaporariorum) am häufigsten zu finden.
Diese Art fühlt sich im feuchtwarmem Klima besonders wohl und kann sich explosionsartig vermehren.
Eine geeignete Maßnahme zur Befallskontrolle ist der Einsatz von Gelbtafeln.
Die Bekämpfung in geschlossenen Systemen (Gewächshaus oder Wintergarten) mit Nützlingen hat sich sehr gut bewährt, allerdings sollte mit dem Einsatz frühzeitig begonnen werden.
Bei bereits vorhandenem starkem Befall, sind Nützlinge im Allgemeinen nicht mehr in der Lage, diesen in den Griff zu bekommen. Es gibt aber geeigneten Mittel, die auch im Bio-Anbau zugelassen sind und für Mensch, Haustiere und Umwelt kein negativen Auswirkungen haben.
Der zweite Schädling ist die Rote Spinne oder Obstbaumspinnmilbe (Panonychus ulmi).
Sie liebt trocken-heißes Klima und kann sich ebenfalls explosionsartig vermehren.
Besonders schwerwiegend ist, dass die sehr kleinen Schädlinge (< 1mm) sehr schwer zu erkennen sind.
Ihr Befall wird meist erst erkannt, wenn eine große Population bereits irreversibele Schäden am Laub (meist an den Triebspritzen) angerichtet hat.
Die Spinnmilben saugen mit ihrem kurzen Saugstachel an den direkt unter der Oberfläche liegenden Zellen – vorzugsweise an der Blattunterseite.
Diese erscheinen dann silbrig-grau und sind nicht mehr zu retten.
Die erste Maßnahme – vor dem Einsatz von Pflanzenschutzmitteln – sollte der Rückschnitt oder die Entsorgung der befallenen Pflanze sein.
Regelmäßige Kontrolle mit einer Lupe auf der Blattunterseite kann vor den schweren Schäden schützen.
Bei schwerem Befall von Spinnmilben kommt es zu Spinnweben, die die Schädlinge gut sichtbar machen.
Die chemische Bekämpfung von Spinnmilben geschieht durch Akarizide, andere Insektizide – wie z.B. gegen Läuse oder Weiße Fliege – sind ungeeignet.
Beim Einsatz von biologischen Mitteln wie z.B. Läusen sind die Ergebnisse nicht ganz so befriedigend, da die Bedürfnisse der Nützlinge (z.B. hohe Luftfeuchte) am Befallsstandort nicht gegeben sind.
Generell ist jedoch die biologische Bekämpfung mit Nützlinge möglich.
Der gezielte Einsatz (Ankauf der entsprechenden Nützlinge, z.B. Raubmilben) ist - aus den oben genannten Gründen - nur in geschlossenen Systemen wie Gewächshäusern oder Wintergärten sinnvoll.
Überwinterung
Sehr schön und langlebig sind auf Stamm gezogene Pflanzen, die eine beeindruckende Blütenpracht ausbilden.
Bei guter Überwinterung können diese Stämmchen sehr alt werden.
Der Überwinterungsort sollte möglichst kühl - etwa 5° bis 10 °C - und hell sein.
Schneidet man die Pflanze vor der Überwinterung stark zurück, kann sie auch dunkler stehen. Wassergaben im Winter sollten nur sporadisch erfolgen, damit der Wurzelballen nicht komplett austrocknet.
Rückschnitt
Ein Rückschnitt - zur Verjüngung auch kräftig - erfolgt am besten im Frühjahr vor dem Ausräumen.
Alle dünnen und trockenen Pflanzenteile können entfernt werden. Die Gefahr des Eintrocknens oder
eines Pilzbefalls, wie bei einem Rückschnitt vor der Winterruhe, besteht nicht.
Hat man keinen Wintergarten oder ein Gewächshaus zum Antreiben der Pflanzen zur Verfügung, so ist geduldiges Warten auf den Neuaustrieb nötig.
Wandelröschen lassen sich Zeit aus der Winterruhe zu erwachen.
Wenn es dann soweit ist, wird man mit reichlicher Blüte belohnt.
Bilder: M. Alter, B. Verbeek, H. Wegner
Text: M. Alter, B. Verbeek, H. Wegner
Juni 2015