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Der echte Lorbeer (Laurus nobilis) oder Gewürzlorbeer wird der Gattung Laurus zugeordnet, zu der neben Laurus nobilis auch die Art Laurus azorica gehört.
Diese Gattung bildet mit 15 weiteren die Familie der Lorbeergewächse (Lauraceae).
Laurus nobilis gilt als typische Mittelmeerpflanze und ist vorwiegend im östlichen Mittelmeer beheimatet. Laurus azorica ist auf den Azoren und den Kanaren beheimatet.
Besonders bekannt ist diese Lorbeerart als typische Pflanze des Lorbeerwaldes auf Madeira, einem der ursprünglichsten Wälder der Erde.
Laurus bevorzugen schattige, feuchte, küstennahe Standorte, vorzugsweise in Wäldern.
Der Lorbeer ein immergrün, sein Wuchs strauch- oder baumartig und die Pflanze erreicht eine Höhe von bis zu 15m.
Die Triebe sind rötlich-schwarz und dicht mit Laub besetzt.
Die länglich-lanzettlichen Blätter sind dunkelgrün und auf der Blattoberseite glänzend, der Blattrand ist leicht gewellt.
Die Blüten, die meist im frühen Frühjahr erscheinen, sind zweihäusig - männliche und weibliche Blüten sitzen auf verschiedenen Pflanzen.
Lediglich die weiblichen Pflanzen bekommen – nach erfolgreicher Befruchtung 1-1,5cm große, von grün auf schwarz umfärbende Steinfrüchte.
Die Früchte des Lorbeer erinnern leicht an Oliven.
Durch seine Inhaltsstoffe wurden und werden die Blätter und Früchte als Gewürz und in Gewürzmischungen hoch geschätzt. Die Nutzung als Medizinpflanze ist fast in Vergessenheit geraten.
Die Inhaltsstoffe wirken - äußerlich angewendet stark durchblutungsfördernd, die Reizung der Haut ist jedoch sehr stark.
Weltweit findet der Lorbeer vor allem in Gebieten mit wintermildem Klima starke Verbreitung. Häufig wird der Lorbeer als Strassenbegrünung und Heckenpflanze genutzt.
Auch auf den britischen Inseln, im Einflussbereich des Golfstroms, ist er inzwischen etabliert.
In günstigen Lagen in Deutschlands Weinanbaugebieten übersteht die Pflanze mit etwas Zusatzschutz den deutschen Winter.
Seitdem im zeitigen Frühjahr die ersten Kräuter aus Italien bei uns eintreffen, findet sich auch vermehrt der Echte Lorbeer im Angebot.
Früher war dies eine seltene Pflanze, die vor allem in vornehmen Orangerien als zur Kugel oder Pyramide geschnittene Dekorationspflanze Verwendung fand.
Der Lorbeer hat eine sehr lange Geschichte, schon im antiken Griechenland war er in Gebrauch.
In den griechischen Sagen tritt er als Symbol der Reinheit und ist damit dem Lichtgott Apollo geweiht.
An seinem Tempel in Delphi wurden Lorbeerhaine gepflanzt und die Blätter zum Binden der Siegerkränze bei den Phytischen Spielen genutzt.
Diese Sitte ging mit dem Apollokult an die Römer über. Es war eine besondere Ehre mit Lorbeer bekränzt zu werden.
Weitere interessante Informationen und weitere Quellen finden Sie hier: wikipedia - echter Lorbeer.
Standort, Düngung, Schnitt, Vermehrung
Obwohl die Lorbeerpflanze am Naturstandort in halbschattigen Lagen zu finden ist, benötigt Laurus nobilis als Kübelpflanze einen vollsonnigen Standort, leichter Halbschatten wird auch noch gut vertragen.
Im Verhältnis zum Naturstandort ist in unseren Breitengeraden die Einstrahlung für dieses hartlaubige Gewächs ansonsten nicht hoch genug.
In der Hauptwachstumszeit benötigt er regelmäßige Wassergaben, nimmt aber kurze Trockenphasen nicht übel.
Auf sehr trockene Phasen reagiert er mit Eintrocknung der Neutriebe und braunen Blatträndern.
Er erholt sich bei guter Pflege meistens schnell wieder.
Förderlich sind regelmäßige Düngergaben, am besten einmal in der Woche mit dem Gießwasser.
Laurus nobilis ist als geschnittene Dekorationspflanze sehr beliebt.
Der Schnitt kann mehrmals im Jahr erfolgen, man beginnt im Frühjahr nach dem Ausräumen und wiederholt Schnittmaßnahmen immer, wenn die neuen Triebe anfangen zu verholzen.
Die abgeschnittenen Triebe können für die Stecklingsvermehrung verwendet werden. Sie werden in sandiges Substrat gesteckt und bei einer Temperatur von ca. 15-20°C bewurzeln sie innerhalb von vier bis fünf Wochen.
Schädlinge
Die Pflanzengesundheit von mediterranen Pflanzen im Allgemeinen und Lorbeer Laurus nobilis im Besonderen ist ein sehr umfassendes Thema.
Zur Gesunderhaltung der Pflanze ist die ausreichende Versorgung mit Wasser und Nährstoffe (besonders Eisen) essentiell, eine geschwächte Pflanze ist wesentlich anfälliger für Krankheiten und Schädlinge.
Bei guter Pflege ist Lorbeer relativ robust.
Im Auge behalten sollte man Blattpilze wie den 'Echten Mehltau' der sich unter schlechten Standort-Bedingungen auf der Blattunterseite bilden kann.
Schild- & Wollläuse kommen – wie bei vielen mediterranen hartlaubigen Pflanzen vor. Sie sitzen zu meist auf der Blattunterseite oder in den Blattachsen.
Sie schädigen die Pflanze durch ihre Saugtätigkeit und bereiten den Weg für ein weiteres Schadbild: Die klebrigen Ausscheidungen (der Kot) der Blattsauger ist der zuckerhaltige Honigtau, der sich auf die Blätter legt.
Dieser ist bevorzugter Nährboden für Rußtaupilze, die die Lauboberfläche schwärzlich färben.
Der Belag schädigt und schwächt die Pflanze, da er die Assimilation der Pflanze hemmt – schlimmstenfalls sogar komplett unterbindet.
Im fortgeschrittenen Verlauf führt dies zum Absterben von Trieb und Pflanze.
Eine "Besonderheit" bei den Schädlingen sind die Blattflöhe die – neben Buchsbaum – auch Lorbeer befallen.
Sie befinden sich vor allem an den weichen, jungen Triebspitzen, zumeist erst auf der Blattunterseite.
Die Blattflöhe sehen Wollläusen relativ ähnlich, sind aber kleiner und wesentlich leichter vom Blatt zu lösen.
Zum Teil lösen sie sich – bei Kontakt – auch von selbst von der Pflanze ab.
Bei fortgeschrittenem Befall und der dadurch bedingten starken Saugtätigkeit, fangen die Blätter der Triebspitzen an sich zu wellen, bilden weiße "Beulen" und die Blätter beginnen sich einzurollen.
Das Einrollen erschwert die Bekämpfung durch Kontaktmittel erheblich, weil die Schädlinge durch diese Mittel nicht erreicht werden.
Eine Bekämpfung von Woll- und Schildläusen ist mit Pflanzenschutzmitteln, die für biologischen Anbau zugelassen sind sind, erfolgreich möglich.
In der Regel sind Produkte auf Paraffinöl- oder Neemöl-Basis ausreichend.
Eine Wiederholungsspritzung nach 1-2 Wochen ist zu empfehlen, da jüngere Läuse im verpupptem Stadien nicht wirksam bekämpft werden können.
Sie müssen erst schlüpfen und mit einer Anschlussbehandlung bekämpft werden. Der Einsatz von systemischen Mitteln ist bei Pflanzen, die als Nahrungs- oder Gewürzpflanze genutzt werden, unzweckmäßig, da die Mittel in der Pflanze nur sehr langgsam abgebaut werden und nicht abgespült werden können.
Überwinterung
Die Lorbeerpflanze sollte so lange wie möglich im Freien bleiben.
Erst wenn Minusgrade angesagt werden, sollte er in einen Überwinterungsraum gebracht werden.
Wenige Minusgerade werden sogar vertragen.
Sobald die Temperaturen milder werden, stellt man den Lorbeer wieder ins Freie.
Er fühlt sich an frischer Luft am wohlsten und es besteht am wenigsten die Gefahr, dass sich Schild- oder Wollläuse ansiedeln. Der Überwinterungsraum sollte möglichst hell und kühl sein, je wärmer, desto mehr Wassergaben sind nötig.
Bilder: M. Alter,H. Wegner
Text: M. Alter, B. Verbeek, H. Wegner
April 2015