Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Schopflilie
Eucomis bicolor

eucomis

Die Gattung der Schopflilien (Eucomis) gehört innerhalb Familie der Spargelgewächse (Asparagaceae) zu der Unterfamilie der Scilloideae. Sie hat den Umfang der ehemaligen Familie der Hyazinthengewächse (Hyacinthaceae). Quellen für diese Einordnung sind wikipedia - Scilloideae und wikipedia - Schopflilien. Die lesenswerten Artikel nehmen Bezug auf viele renomierte Quellen und sind interessant bebildert.
Die ursprünglich von den feuchten Berghängen Südafrikas - aus Höhenlagen über 1000m - stammende Schopflilie ist in unseren Breiten relativ wenig bekannt. Als sommerblühendes Zwiebelgewächs findet sie - vielleicht etwas unvermutet - ihre Einordnung in den Bereich der Kübelpflanzen, da die Zwiebel in unseren Breiten nicht winterfest ist und sich hervorragend für die Kultur im Kübel eignet. Der deutsche Name Schopflilie bezieht sich auf den hübschen Blattschopf der Eucomis.
Der interessante Wuchs hat dazu geführt, dass die Schopflilie auch als "Ananasblume" bezeichnet wird. Ihre zahllosen, kleinen Blüten stehen dicht an dicht und werden – ähnlich wie bei einer Ananas – von einem Schopf aus grünen Blättern gekrönt.
Die einzelnen zartgrünen bis cremefarbenen Blüten lohnen einen Blick aus der Nähe.
Sie sehen aus wie kleine, helle Sterne, die von einem schmalen, violetten Rand gesäumt werden. Im Herzen jeder Blüte befinden sich kleinere Blütenblätter, die einen Miniaturstern bilden und ebenfalls violett gerandet sind.
Auch nach der Blüte ist diese Zwiebelblume reizvoll, denn dann entwickeln sich viele kleine, dekorative Samenkapseln.
Zum exotischen Aussehen der Schopflilie tragen auch die rosettenartig angeordneten, langen und schmalen Blätter bei, die an den Rändern leicht gewellt sind.
Die ersten Eucomis wurden vor etwa 200 Jahren von dem englischen Gärtner John Graefer nach Europa eingeführt.
Das Interesse an diesen ungewöhnlichen und pflegeleichten Sommerblühern steigt zunehmend.
Mittlerweile werden sie auch in ihrer südafrikanischen Heimat als besonders schöne Pflanzen mit großem Zierwert geschätzt. Sie finden sich sowohl im Garten, als auch als langlebige Schnittblume, die an einem kühlen Standort circa zwei Wochen lang blüht.
Einige Eucomis-Arten sind in Südafrika auch ein Heilmittel, das gegen Rheuma und Rückenschmerzen helfen soll. Neuere Forschungsergebnisse haben gezeigt, dass die Pflanzen tatsächlich entzündungshemmende Substanzen enthalten.

Kultur und Pflegepraxis

Die im Zeitraum von Juli bis September blühende Eucomis bicolor ist eine außergewöhnliche Pflanze für den Sommergarten. Ihr aufrechter Wuchs und der eigenwillige Blütenstand machen sie zu einer Pflanzenpersönlichkeit, die einen besonderen Standort verdient hat.
Sie kann sehr gut in Pflanzgefäßen wachsen und ist ein ausgefallener Blickfang auf Balkon und Terrasse. In Gefäße gesetzt kommt ihre markante Erscheinung besonders zur Geltung. Die Topfkultur bietet den Vorteil, dass die frostempfindlichen Zwiebeln im Herbst nicht ausgegraben werden müssen. Sie können mitsamt dem Pflanzgefäß in ihr frostfreies Winterquartier umziehen. Durch die Kultur im Topf lässt sich die Blütezeit verfrühen, da sie im Haus eher mit ihrem Wachstum beginnen als draußen.
Zwiebeln, die im Garten wachsen, werden ausgegraben, wenn nach dem ersten leichten Frost die Blätter absterben. Sie können in trockenem Sand bei etwa 6 bis 8 ºC z. B. im Keller überwintern.
Schopflilien können als Zimmerpflanzen kultiviert werden, sie eignen sich jedoch nur für wirklich kühle Räume, die im Winter höchstens 6 ºC warm sind.

Obwohl die Pflanze so exotisch wirkt, ist sie relativ pflegeleicht und anspruchslos.
Die großen Zwiebeln werden von April bis Mitte Mai etwa 15 Zentimeter tief in lockeren, humusreichen Boden gepflanzt. Schwere Böden können durch Einmischen von Sand wasserdurchlässiger gemacht werden. Als Abstand zwischen den einzelnen Zwiebeln werden mindestens 20 cm empfohlen. Ideal ist ein geschützter, warmer und sonniger Standort ohne pralle Mittagssonne.
Anfangs werden die Zwiebeln nur wenig gegossen. Wenn der Austrieb erscheint, benötigt die Schopflilie mehr Wasser und sollte auch regelmäßig gedüngt werden.
Weitere im Handel erhältliche Eucomis-Arten sind die nur etwa 30 cm hohe, im August und September blühende Eucomis autumnalis und die 60 bis 90 cm hohe Eucomis comosa bzw. punctata, deren Blüten im Juni und Juli erscheinen. Diese beiden Schopflilien stammen ebenfalls ursprünglich aus Südafrika und müssen frostfrei überwintern.

Galerie



Bilder: B. Verbeek
Text: B. Verbeek, H. Wegner
Februar 2015