Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

Bitte schalten Sie das JavaScript in Ihrem Browser ein, um diese Seite komfortabel nutzen zu können.

Prinzessinenblume - Samtveilchen - Schöne Brasilianerin
Tibouchina urvilleana

Tibouchina

Die Gattung Tibouchina gehört zur Familie der Schwarzmundgewächse (Melastomataceae ), die wiederum zur Ordnung der Myrtenartigen gehört.
Einige Arten innerhalb der Familie bringen essbare Früchte hervor, die den Mund beim Essen schwarz färben, nach diesem Phänomen wurde die Familie benannt.
Innerhalb der Familie der Schwarzmundgewächse gehört die Gattung zu einer Unterfamilie, deren Kennzeichen bei den Tibouchina deutlich zu Tage treten.
Die Hauptadern der Blätter laufen längs über das Blatt und sind über tendenziell rechtwinklig abzweigende Nebenadern miteinander verbunden. Die Staubblätter haben Anhängsel, die bei den Tibouchina harkenförmig ausgebildet sind.
Die Arten der Gattung Tibouchina sind baum-, halbstrauch- oder strauchartig, werden zwischen 0,5 und 25m hoch und haben Ihre natürlichen Verbreitungsgebiete in den Regenwäldern Mexikos, der Karibik und Südamerika. Der Name Tibouchina geht auf eine Bezeichnung der Pflanze durch Indios zurück.
Für weitere Informationen klicken Sie bitte auf Tibouchinaarten oder Schwarzmundgewächse.
Von den rund 200-300 Tibouchinarten erscheint die als Zierpflanze genutzte Tibouchina urvilleana durch ihre auffallend großen, purpurfarbenen bis blauvioletten Blüten als besonders prächtig.
Im blütenlosen Zustand ist sie durch ihre samtigen Blätter sehr attraktiv. Die Blütezeit dieser tropischen Pflanze beginnt im Freiland meist erst im August und hält bis in den Spätherbst an. Nach dem Einräumen im Herbst, wenn die anderen Pflanzen bereits zurück geschnitten wurden, bringt sie ihre intensiv blauviolette Farbe ins Haus.

Kultur und Pflegepraxis

Vermehrung und Aufzucht
Die Vermehrung erfolgt durch Kopfstecklinge im geschlossenen Vermehrungsbeet bei 20 – 24°C, beste Zeit für die Bewurzelung liegt zwischen Mai und September. Die Tibouchina muß in der Anzucht immer wieder gestutzt werden, da sie sich wenig verzweigt.
Der Blütenbeginn verschiebt sich durch den konsequenten Rückschnitt weiter nach hinten, die Blütenfülle bei kompakterem Wuchs ist größer, da die Blüten meist endständig an den Zweigen auftreten.
Die in den Handel gelangenden Pflanzen sind durch Behandlung mit Stauchemitteln kompakt, dieser Effekt geht im Laufe des Jahres verloren. Solche gestauchten Sorten kann die DDFGG nicht empfehlen. Obwohl bei eigener Kultur in unseren Breiten die Pflanzen vor August nicht in Blüte kommen, sind im Handel bereits im Frühjahr mehrtriebige, blühende Exemplare, die meist aus Italien stammen, zu erwerben.
Vor allem mehrjährige Pflanzen bestechen durch ihren Blütenreichtum. Die Einzelblüte ist schnell vergänglich, ihr folgen auf Wochen hinaus immer wieder neue, aufs prachtvollste gefärbte Blüten. Bei älteren Pflanzen ist es nicht zu vermeiden, dass sie etwas sparrig werden und an der Basis verkahlen. Diese Exemplare können etwas im Hintergrund plaziert oder mit kompakten niedrigeren Einjahresblumen unterpflanzt werden.

Standort und Düngung
Tibouchina möchte einen warmen, sonnigen Standort. Je schattiger er ist, desto größer ist die Gefahr von Blattfall. Im Sommer muss reichlich gegossen werden.
Gedüngt wird mit einem guten Flüssigdünger von April bis September wöchentlich.

Schnittmaßnahmen
Beim Einräumen im Herbst ist ein Rückschnitt nötig, der fachgerecht ausgeführt werden muss. Er legt den Grundstein für eine kompakte, verzweigte Pflanze im nächsten Jahr.
Ein zu starker Rückschnitt darf nicht erfolgen, weil sich am alten Holz keine starken Austriebe entwickeln.
Die entstehenden Austriebe sollten, wenn sie 2-3 Blattpaare entwickelt haben, auf ein Blattpaar gekürzt werden. Die Pflanzen blühen am einjährigen Holz.

Überwinterung
Die Tibouchina muß hell überwintert werden.
Während der Überwinterung benötigt die Pflanze viel Licht. Bei zu wenig Licht reagiert die Pflanze mit Blattfall und auch große Teile der Pflanze können absterben.
Idealerweise sollte die Überwinterungstemperatur etwa 10°C betragen, unter 5°C darf sie keinesfalls absinken, da die tropische Pflanze sonst Schaden nimmt.
Im Winter sparsam gießen,der Ballen darf nicht ganz austrocknen, gleichmäßig leicht feucht halten, alle drei Wochen niedrigdosiert mit einem Flüssigvolldünger düngen.

Galerie



Bilder: B. Verbeek
Text: A. Schmitt, H. Wegner
Dezember 2014