Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Minzverbene
Lippia scaberrima

Lippia scaberrima

Innerhalb der Ordnung der Lippenblütlerartigen (Lamiales) gehört die Gattung Lippa mit 174 anerkannten Arten zur Familie der Eisenkrautgewächse (Verbenaceae) (Plants of the world 2017).
Während die Ursprungsgebiete der Gattung Lippa sowohl in Mittelamerika, in Südamerika und auf dem überwiegenden Teil des afrikanischen Kontinents liegen, sind die der Lippa scaberrima ausschließlich im Südafrika zu finden (Plants of the world 2017). Die deutschen Bezeichnungen wie 'Argentinischer Minzstrauch' ist an dieser Stelle eher irreführend. Auch werden den deutschen Bezeichnungen unterschiedliche Artnamen zugeordnet. Erkundigen Sie sich beim Erwerb der Pflanze nach der jeweiligen Nutzungsmöglichkeit, dann sollten Sie auf der sicheren Seite sein - nicht alle Lippa-Arten sind für den Verzehr geeignet, einige werden als Süßkraut angewendet (Lippa dulcis), andere als Tee oder als Heilmittel bei Bronchialerkrankungen.
Lippa scaberrima ist in unseren Breiten nicht winterhart. Sie bildet lange verholzende Triebe mit gegenständigen, lanzettlichen, aromaintensiven Blättern. Bei regelmäßigem Einkürzen der Triebe können die Pflanzen durch Verzweigung einen kompakteren Wuchs erreichen. Auch in Kübelpflanzenkultur ist eine Pflanzenhöhe von 1-1,8m möglich. Die Blütenrispen erscheinen an den Triebenden. Die feinen weißen Blütchen der Rispen schmücken die Pflanze in Juli und August. Wie viele andere aromatisch duftende Würz- und Teepflanzen vertreibt die Minzverbene mit ihrem minzig-mentholigen Duft Mücken. Neben der schlichten, ruhigen Optik und der Option ihre Blüten- und Blätter als Tee zu nutzen, macht ihre Plagegeister abschreckende Wirkung sie zu einer interessanten Terrassenpflanze.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Verbenaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Lippa - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Lippia scaberrima - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Die Minzverbene bevorzugt einen sonnigen Standort. Als Substrat ist eine gut strukturierte Topfpflanzenerde geeignet. Während der warmen Sommermonate sollte unbedingt ausreichend gegossen werden, Staunässe sollte jedoch vermieden werden. Das Pflanzgefäß sollte dem Pflanzenhabitus entsprechend groß genug sein und mit einer Drainageschicht ausgestattet werden.
Eine ausreichende Nährstoffversorgung kann durch 14tägige schwach dosierte Düngergaben über das Gießwasser sichergestellt werden.

Vermehrung
Die Pflanze kann über Stecklinge und Saat vermehrt werden.

Krankheiten und Schädlinge
Im Winterlager kann ein Befall mit weißer Fliege auftreten. Beim Auftreten von Schädlingen unbedingt die Kulturbedingungen prüfen und evtl. mit biologischen Mitteln bekämpfen.

Überwinterung und Schnitt
Die Überwinterung erfolgt am besten an einem kühlen, frostfreien, möglichst hellen Ort. Nur so viel gießen, dass der Topfballen nicht austrocknet. Beim Einräumen abgestorbenes, nicht vitales Laub entfernen und die Pflanze um 1/3 einkürzen. Im Frühjahr die Pflanze an einen etwas wärmeren, hellen Ort umziehen um den Austrieb zu aktivieren, nochmals Abgestorbenes entfernen, evtl. die Pflanze noch mal etwas auslichten und zurückschneiden, damit sie kompakt wächst. Bei Bedarf kann auch über Sommer - in Verbindung mit der Beerntung der Pflanze - zurückgeschnitten werden. Dann werden aber evtl. auch Blütenansätze entfernt. Etwa alle 2 Jahre umtopfen, dabei den Wurzelballen leicht aufreißen, damit werden die Wurzeln verstärkt zum Austrie angeregt und die Pflanze kann besser Nährstoffe aufnehmen.
Wenn keine Nachtfröste mehr drohen, kann die Pflanze - nach einer Gewöhnugsphase an das intensivere UV-Licht im Freiland - an ihren Sommerstandort umziehen.

Galerie



Bilder: B. Verbeek
Text: H. Wegner
Januar 2023