Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Zigaretten(-Köcher)blümchen
Cuphea ignea

Cuphea ignea

Die Gattung Cuphea gehört mit 255 anerkannten Arten innerhalb der Ordnung der Myrtenartige (Myrtales) zur Familie der Weiderichgewächse (Lythraceae).
(Plants of the world 2017)
Während die die Ursprungsgebiete der Gattung Cuphea in weiten Teilen der USA, Mittelamerika und fast auf dem gesamten Südamerikanischen Kontinent liegen, kommt die Art Cuphea ignea ursprünglich nur in Südost- und Südwest Mexiko vor.
Inzwischen sind die Zigarettenblümchen auch in Kolumbien, El Salvador, Hawaii, Jamaika, Jawa, Malaysia, am Golf von Mexiko, Réunion, Venezuela und auf den Venezuelanischen Antillen verbreitet. Die Cuphea wachsen ein- oder mehrjährig, meist krautig und seltener halbstrauchartig verholzend. Vertreter der Gattung Cuphea werden vor allem als Zierpflanzen genutzt.
In ihrer mexikanischen Heimat wächst Cuphea ignea als mehrjährige Staude, wegen ihrer Frostempfindlichkeit kultiviert man sie in unseren Breiten als Kübelpflanze und sie ist in den Sortimenten der Beet- und Balkonpflanzen zu finden.
In Kübelpflanzenkultur wächst die Art als reich verzweigter Busch mit elliptischen, dunkelgrün glänzenden Blättern. Während der Blütezeit in den Monaten Mai bis Oktober ist die Pflanze über und über mit Blüten bedeckt. Mit ihrer leuchtend roten Farbe, den langgezogenen Blütenröhren, einem schwarzen Ring um die Öffnung gefolgt von einer weißen Zone im Bereich der Blütenspitzen erinnern die Blüten entfernt an Zigaretten mit Asche an der Spitze – daher leitet sich der deutsche Name „Zigarettenblümchen“ ab. Aufgrund des stark an Fuchsien erinnernden Laubs wird sie manchmal auch als Zigarettenfuchsie bezeichnet.
Neben den ursprünglichet flammend-roten Sorten sind inzwischen auch weitere Farbvarianten erhältlich.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Cuphea - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Cuphea ignea - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Köcherblümchen - wikipedia


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Cuphea ist recht frostempfindlich, deshalb nicht vor Mitte Mai ausräumen, wenn die Gefahr von Spätfrösten vorüber ist. Das Zigarettenblümchen gedeiht am besten an einem sonnigen bis halbschattigen, möglichst windgeschütztem Standort.
Der Wasserbedarf der Pflanze ist in den Sommermonaten recht hoch und der Ballen sollte nicht vollständig austrocknen – anderenfalls ist das Blütenfestival zumindest für eine Zeitlang beendet.
Auch der Nährstoffbedarf ist ziemlich hoch, das üppige Laubkleid und die Blütenfülle verlangen nach kontinuierlicher Nährstoffzufuhr vom Frühjahr bis zum Herbst.
Geben Sie daher von April bis September einmal wöchentlich einen guten Flüssigdünger ins Gießwasser.
Alternativ verabreichen Sie im März einen Langzeitdünger. Dieser wird aber nicht bis zum Herbst ausreichen, deshalb Ende Juni die Gabe nochmal wiederholen oder ab Juli noch einige Mal flüssig düngen.
Mitte September stellt man das Düngen ein, damit die Pflanze vor dem Winter ausreifen kann - sie geht dann widerstandsfähiger ins Winterhalbjahr.
An das Kultursubstrat stellt das Zigarettenblümchen keine besonderen Ansprüche, es eignen sich gute strukturierte durchlässige Blumenerden.

Vermehrung
Cuphea kann aus Samen gezogen werden, üblicherweise wird die Art aber über Stecklinge vermehrt. Dies geschieht durch Abnahme der Stecklinge vor dem Einräumen im Herbst oder von den Neuaustrieben im zeitigen Frühjahr.
Um schneller zu einer ansehnlichen Kübelpflanze zu kommen empfiehlt es sich, mehrere Stecklinge in einen Topf zu setzen. Die Cuphea „schießt“ nicht in die Höhe. Deshalb darauf achten, dass die Pflanze in die Höhe wachsen kann und die nach oben gerichteten Triebe in den ersten Jahren so wenig wie möglich zurückschneiden. Es empfiehlt sich, die Leittriebe zu stäben.

Krankheiten und Schädlinge
Die Überwinterung ist eine heikle Zeit, was den Schädlingsbefall betrifft. Achten muss man vor allem auf einen Befall mit Spinnmilben, Woll- oder Schmierläusen.
An Krankheiten kann der Echte Mehltau auftreten. Die Bekämpfung kann mit den üblichen Hausmitteln oder mit einem Pflanzenschutzmittel aus dem Gartenfachhandel erfolgen.

Überwinterung und Schnitt
Besonders wichtig ist ausreichendes Licht im Winter.
Ein Kellerraum mit kleinem Fenster ist also nicht ausreichend.
Optimal ist natürlich ein Gewächshaus oder Wintergarten mit Temperaturen zwischen 8-12 Grad C.
Beim Rückschnitt sollte Folgendes unbedingt beachtet werden:
Wie schon unter „Vermehrung“ beschrieben gilt in den ersten Jahren - Höhe gewinnen!
Nur mit etwas Nachhilfe kommt man zu einem höheren Exemplar, die Mühe lohnt sich aber, denn dann entfalten die kleinen Blüten ein richtiges Feuerwerk. Nur wenn die Leittriebe zu dünn werden erfolgt bei diesen ein Rückschnitt.
Der erste Rückschnitt erfolgt beim Einräumen im Herbst. Seitlich werden die Triebe auf jeden Fall um 2/3 der Länge zurückgeschnitten – die Cuphea treibt kräftig aus, selbst wenn die Zweige ohne Blätter sind. Der Schnitt weckt die floralen Lebensgeister! Meist entwickelt die Pflanze im Winterquartier sog. „Geiltriebe“. Diese schneidet man etwa Anfang April nochmal zurück, dann hat man im Mai eine ansehnliche Pflanze.
Während der Überwinterungsphase wird weniger gegossen, vor allem nach dem Rückschnitt ist viel weniger Blattmasse vorhanden. Passen Sie also die Menge des Gießwassers der reduzierten Verdunstung an indem sie mit dem Finger den Feuchtigkeitsgehalt prüfen – wenn die Oberfläche angetrocknet ist besteht Wasserbedarf.

Galerie



Bilder: A. Schmitt, B. Verbeek
Text: A. Schmitt, H. Wegner
Februar 2022