Deutsche Dahlien-, Fuchsien- und Gladiolen- Gesellschaft e.V. - gegründet 1897

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Puderquastenstrauch
Calliandra

Calliandra twedii

Die Gattung Calliandra gehört mit 149 anerkannten Arten innerhalb der Ordnung der Schmetterlingsblütenartigen (Fabales) zur Familie der Hülsenfrüchtler. Innerhalb der Familie wird die Gattung der Unterfamilie der Mimosengewächse (Mimosoideae) zugeordnet.
(Plants of the world 2017)
Die ursprünglichen Verbreitungsgebiete der Gattung liegen auf dem amerikanischen Kontinent im Bereich zwischen 40° nördlicher und 40° südlicher Breite. Die Arten treten allerdings endemisch, also mit regionaler Begrenzung auf und sind nicht alle im gesamten Verbreitungsgebiet der Gattung zu finden.
Weitere Verbreitungsgebiete finden sich inzwischen auf dem afrikanischen Kontinent, in Asien und Australien.
Die Vertreter der Gattung wachsen baum- oder strauchartig, werden zwischen 3 und 6m hoch und tragen die Mimosen-typischen gegenständigen Fiederblätter. Die Blätter der meisten Calliandra-Arten können ihre Fiederblätter durch Turgor(Zellinnendruck)veränderung bewegen. Die Bewegung erfoldt im Tag-Nacht-Rhythmus und wird als Schlafbewegung bezeichnet. Abends legen sich die Fiedern zusammen, morgens entfalten sie sich wieder. Die auffälligen Blütenquasten sind die Staubfäden der ansonsten eher unscheinbaren Blüten, die in Blütenständen angeordnet sind.
Heute werden die Pflanze vor allem als Zierpflanzen genutzt, die Azteken setzten sie aufgrund ihrer Inhaltsstoffe als Narkotikum ein.
Im mitteleuropäischen Klima kann die in auffällige, attraktive Pflanze im Pflanzkübel kultiviert werden.


Weitere interessante Informationen und Quellen finden Sie hier:
Fabaceae - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Calliandra - Plants of the world The International Plant Names Index and World Checklist of Selected Plant Families 2017
Calliandra - wikipedia


Kultur und Pflegepraxis

Standort und Düngung
Der Standort des Puderquastenstrauchs sollte vollsonnig und windgeschützt sein, Halschatten wird toleriert. Zur Blütenentwicklung wird so viel Licht wie möglich benötigt.
Die Versorgung mit Wasser und Nährstoffen sollte gleichmäßig sein, der Bedarf liegt im mittleren - hohen Bereich. Der Wurzelballen sollte nie austrocknen, auf Staunässe reagieren die Pflanzen jedoch ebenfalls mit Stress. Bei Trockenheit (wie bei Dunkelheit) klappen - durch den verminderten Turgor-Druck in den Zellen - die Fiederblätter zusammen. Hält die Trockenheit an, werden die Fiederblätter abgeworfen.
Die Düngung kann wöchentlich bis 14 tägig mit einem Flüssigdünger über das Gießwasser oder einem dem Substrat zugefügten Langzeitdünger erfolgen. Als Substrat eignet sich eine gut strukturierte Kübelpflanzenerde, im Pflanzgefäß sollte eine Drainage eingebaut sein, um einen guten Wasserabzug zu gewährleisten.

Vermehrung
Die Vermehrung kann über Saatgut und über Stecklinge erfolgen.

Krankheiten und Schädlinge
Krankheiten und Schädlinge weisen auf Pflegefehler hin. Meist zu wenig Licht und / oder zu wenig / zu viel Gießwasser. Besonders unter Glas treten dann immer mal wieder Spinnmilben oder Schildläuse auf.

Überwinterung und Schnitt
Calliandra sollte zeitig eingeräumt werden und benötigt einen eher warmen Überwinterungsstandort. Die Temperatur sollte nicht unter 8°C fallen, der Optimalbereich liegt bei 12-15°C.
Auch während der Wintermonate sollt der Wurzelballen immer leicht feucht gehalten werden, auch wenn dazu weniger häufig gegossen werden muss, als im Sommer. Die Düngung wird währen der Winterruhezeit eingestellt.
Im zeitigen Frühjahr, bevor die Pflanze mit dem Neuaustrieb beginnt, wird die Pflanze bei Bedarf umgetopft und leicht zurückgeschnitten. Ein späteres Auslichten der Pflanze ist ganzjährig möglich.
Beim Umtopfen muss besonders vorsichtig mit den empfindlichen Wurzeln umgegangen werden, Verletzungen nimmt der Puderquastenstrauch übel.
Das finale Umziehen ins Freiland an den Sommerstandort sollte erst bei ausreichend hohen Temperaturen erfolgen und die Pflanze sollte unbedingt abgehärtet werden, damit die Blätter nicht verbrennen.

Galerie



Bilder: R. Bußmeier
Text: H. Wegner
Dezember 2021